Der Kleinstadt-Pathologe Mortimer Clark ist so allmählich am Verzweifeln, denn seit einigen Monaten landet nach jeder Vollmond-Nacht eine völlig zerfetzte Mädchen-Leiche auf seinem Sezier-Tisch, und die örtliche Polizei hat immer noch keine Spur von einem möglichen Täter. Der nächste Vollmond steht an dem Wochenende an, das die junge Studenten Lauren Redd aufgrund elterlicher Anweisung zwangsweise im Haus ihrer Großmutter verbringen soll. Als sie in der Bude ihrer Oma ankommt, findet sie dort jedoch nur den etwas tuckigen Albert vor, der sich als Haushaltshilfe ausgibt und gerade das Abendessen vorbereitet... dass die alte Dame zu dem Zeitpunkt bereits tot in der Badewanne liegt, kann Lauren da noch nicht ahnen. Im Laufe des Abends stellt sich dann heraus, dass Albert es durchaus auch auf die junge Frau abgesehen hat... doch wer ist hier wirklich der Wolf? "Blutmond - Die Nacht der Werwölfe" ist ein in einem etwas bescheideneren Rahmen auf die Beine gestellter Low Budget-Streifen, der an einigen Stellen schon hart am Amateurfilm kratzt und formal wie auch inhaltlich kaum gehobeneren Ansprüchen gerecht werden dürfte. Seine offensichtlichen Rotkäppchen-Anleihen zeigt Regisseur und Drehbuchautor Brad Palmer dabei recht ungeniert her, doch wurden diese von ihm auch in eine zähe und spannungsarme Geschichte gepackt, der jedwedes märchenhafte Flair vollkommen abgeht und die zudem durch die ungeübte Inszenierung gleich nochmal so mies dasteht. Palmer, der sich bis dato im Make-Up-Department diverser Hollywood-Produktionen (u.a. bei mehreren "Hunger Games"-Streifen) verdingt hat, hat dafür ein Auge auf blutige Masken-Effekte und einige üble Body-Props, die von ihm immerzu ins rechte Licht gerückt werden... und insgesamt betrachtet wohl auch die splatterigen Highlights des Streifens darstellen. Die kurz angerissene Werwolf-Transformation ganz zum Schluss haut einen dagegen allerdings nicht vom Hocker und läuft auch nicht Gefahr, dass man sie mit der aus "American Werewolf" verwechselt. Die zu erwartenden schwachen Darsteller-Leistungen mag man dem Streifen für seine Preis-Klasse zwar nicht vorhalten, aber man hätte sich zumindest gewünscht, dass die Chose von Palmer etwas flotter und interessanter gestaltet worden wäre. Das Herz mag er da durchaus am rechten Fleck haben, und man merkt auch, dass ihm der Sinn nach Horror steht und er die blutigeren Momente mit einem gewissen Spaß an der Sache angeht, ohne sich dafür zu genieren, aber leider kann man "Blutmond - Die Nacht der Werwölfe" doch bestenfalls nur als belanglose Fan-Fingerübung abhaken, der es vorne und hinten eigentlich an allem mangelt.
3/10