Review

Dauergerede in einem Frauenfilm...02.01.2019

Wäre James Gandolfini hier nicht dabei, dann wäre der Film schlichtweg unerträglich. Wir sehen Tony Soprano in einer seiner letzten Rollen, als gutmütiger Single Albert. Doch dieser hat nicht die Hauptrolle, nein, die teilen sich viele Frauen, die den ganzen Film über das tun, was Frauen eben tun: reden. Man möge mich hier sexistisch nennen, doch genau das ist es, was mir an diesem Film auffällt. Eine Dame führt Regie, und die schafft es nicht, der Frauenriege, die sich hier versammelt, einen vernünftigen Rahmen zu geben, sondern nimmt jeden noch so unnötigen Nebenhandlungsstrang als Anlaß für weiteres Gerede.

Genug gesagt ist hier nie.

Wie auch…Eva ist Single, verliebt sich in Albert, gewinnt zugleich eine neue Kundin, die sich als Alberts Ex entpuppt und kräftig über ihn herzieht. Das könnte lustig sein, ist es auch etwa zwanzig Minuten lang, doch die Sache findet einfach kein Ende…erst, als es zu spät ist und sich die drei per Zufall treffen und peinliches schweigen herrscht. Keine Sorge, lieber Leser, die Stille währt nur kurz, denn es gibt ja zum Glück noch Nebenhandlungen um Evas beste Freundin und Evas Tochter und deren Freundin, und all das ist so schwer erträglich, weil den ganzen Film über nüchtern betrachtet nichts passiert.

Man lackiert sich die Nägel, man trinkt Tee, manchmal darf Gandolfini auf seine Soprano-Art ein wenig Heiterkeit ausstrahlen, derweil bei Evas Freundin noch eine Haushälterin zu kündigen ist…das alles sind Banalitäten, die von der Regie nie auf den Punkt gebracht werden. Man freut sich, daß der Film samt Abspann nur 89 Minuten dauert, denn noch viel länger wäre das endlose Geschwafel nicht zu ertragen gewesen. Sicher werden das Kritikerinnen anders sehen, so auch meine Liebste, aber ich spreche eine Warnung aus an die männlichen Leser: guckt Euch gerne romantische Komödien mit Euren Herzensdamen an, es gibt auch gelungene Filme in diesem Genre, aber meidet diesen wahrlich faden, ganz und gar unnötigen Faselfilm. Nur Gandolfini und ein, zwei nette Sequenzen schaffen es noch, daß man keinem Totalausfall beiwohnt, daher 4/10.

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