Definitiv unterhaltsame, aber etwas überbewertete Serie mit Fokus auf seinen spannenden Figuren, jedoch eher geringer Tiefe was Story und den Kriminalfall selbst angeht. Auch wenn Detective Cohle stellenweise etwas überzeichnet und unglaubwürdig wirkt, ist er hier definitiv der Sympathieträger. Insbesondere auf der Ebene der persönlichen Beziehungen der Figuren untereinander hatte die Staffel ganz klar ihre Stärken, Marty und seine Frau veranschaulichen in ihrer Ehe viele Tragödien des Menschseins, gerade die Rolle der Maggie ist toll angelegt. Was natürlich zudem echt reizvoll war, waren die vielen narrativen und zeitlichen Ebenen genauso wie die Interviewsituation in den ersten Folgen -hat den Zuschauer wirklich gut an die Hand genommen und die Figuren auch intensiv kennenlernen lassen.
Leider war der okkulte Part der Serie und auch die "Bösewichte", die Biker etc. alle etwas sehr klischeebeladen, die Story zu oft flach und unausgereift. Ebenso das philosophisch und mystisch angehauchte Blabla an einigen Stellen, das eher wie prätentiöses Geschwafel wirkte. Der "Kult" erinnerte von seinen Bildern und der Mystik an Versatzstücke aus Blair Witch Project und Texas Chainsaw Massacre angereichert mit ein bisschen Harald Lesch und Nihilismus für Anfänger.
Alles hier lebt von den beiden Hauptdarstellern und der "menschlichen" Seite - hier überzeugt True Detective auf ganzer Linie, auch Score und Optik sind herausragend, auf der Krimi- und Horror/Okkultebene aber leider nur durchschnittlich.
Sicher Meckern auf hohem Niveau, denn alle drei Hauptdarsteller waren Klasse.
7/10