Wie in seligen alten Zeiten...14.08.2014
Ein Tai-Chi-Kämpfer verdingt sich bei illegalen Undergroundkämpfen, um vordergründig zunächst nur seinen Ausbildungstempel zu restaurieren. Dabei verliert er aber seinen Kontakt zur friedlichen Seite des Tai Chi, was schlußendlich zum einen zu menschlichen Problemen führt, zum anderen aber auch zu einem Endkampf mit dem bösen Betreiber der Undergroundszene. - und zu einem netten Nebenplot mit der Polizei.
Der Film ist eine Reminiszenz an die Klopperfilme der guten alten Zeiten. Undergroundfights kennt man aus allen möglichen Filmen, doch wer denkt bei derartigem Szenario nicht sogleich an Bloodsport...genau, damals, als noch für kleines Geld große Filme gederht wurden. Und genau an Filme dieses wunderbaren Untergenres des Actionfilms werden wir beim Erstlingsregieprojekt von Keanu Reeves andauernd erinnert. Die Story hier ist recht simpel, wird aber erfreulich gradlinig durchgezogen. Wir sehen von allem ein wenig...Ausbildung, ehrbare Turnierkämpfe, finstere Schlägereien, bei denen alles erlaubt ist. Das Tempo des Films ist durchgehend hoch, die Auseinandersetzungen reichlich an der Zahl.
Schön auch die Schauplätze, man sieht, daß Reeves sich hier wirklich Mühe gemacht hat, und eine exotische Umgebung ist allemal einen Extrapunkt wert, verglichen mit den nicht totzukriegenden Ostblockszenarien aktueller Billigproduktionen. Darstellerisch erwarten wir hier naturgemäß keine Höchstleistungen. Reeves rückt sich gerne mal besonders cool ins Spotlight, grummelt bedeutungsvolle Zeilen, hat aber seit seinen Kampfszenen in Matrix deutlich an Agilität und Tempo verloren. Macht nix, denn bevor er einschreiten darf, ist Tiger Chen an der Macht, und der zeigt dem Zuseher, was Tai Chi außer friedlicher Meditation noch so alles kann. Insgesamt also ein erfreulicher Kampfsportfilm, der sich im Regal weich an die Klassiker anschmiegt. Mehr davon bitte, Herr Reeves...8/10.