Ein gigantischer Sturm von noch die da gewesenem Ausmaß bewegt sich auf die Küste von Kalifornien zu und zerstört die Strandbar von Fin. Doch nicht die Wassermassen, die unaufhaltsam ins Landesinnere drängen, sind das gefährliche daran, sondern ein riesiger Schwarm von Haien, der von Tornados erfasst und in die Luft gewirbelt wird, so dass sich die gefräßigen Haie überall im Land verteilen. Um seine beiden Kinder zu schützen, fährt Fin mit seinem Freund Baz, seiner Angestellten und dem Alkoholiker George zu seiner Ex-Frau nach Beverly Hills, wo das Wohnzimmer kurz nach seiner Ankunft von Haien besetzt wird.
Man kann Sharknado sich eine Menge vorwerfen, aber nicht das er den Zuschauer nicht gewarnt hätte. So ist im Vorspann gut lesbar, das es sich um eine Kooperation von Asylum und Syfy Channel hält, was in Sachen Qualität ja so ziemlich das filmische Gegenstück von Pest und Cholera darstellt. Immerhin hat man so noch die Hoffnung auf zünftiges Trashvergnügen, denn mal ehrlich, kann man einen Film in dem es Haie von oben regnet irgendwie ernst nehmen?
Die *hüstel* Story gab es in der Form vorher bestimmt noch nie. 20000 Haie Windhosen sich durch einen Tornado und fallen den Bewohnern von LA auf den Kopf. Wer von uns hatte denn nicht schon mal bange den Blick gen Himmel gerichtet, aus Angst das sich gleich aggressive Knorpelfische den Schopf vom Schädel beißen? Das die verwendete CGI noch aus den dunkelsten Zeiten der Bits und Bytes kommt, ist natürlich Ehrensache. Da kommt durchaus schonmal Heiterkeit auf, wenn Wellen oder Fische aus dem Rechner ins Bild kommen.
Highlight in Sachen Low Budget ist aber das Auto oder wahlweise der Helikopter, in dem sich diverse Personen quetschen, das von einem herrlich weißen Hintergrund spielt und laut nach schlecht getarnten Studioaufnahmen schreit. Ich würde fast sagen etwa ein Viertel der Laufzeit geht dafür drauf, man merk es aber beinahe gar nicht, das die Kohle hier sehr sparsam floß, lol. Von der Darstellerseite sollte man ebenfalls nicht zuviel erwarten. Als Held soll ghier Ian Ziering herhalten, den Allesseher noch aus Aztec Rex kennen könnten (das war derjenige der Cortez gespielt hat, mit der unechtesten Perücke seit Erfindung der geflochtenen Haare), bekanntester Name im Cast ist allerdings Tara Reed aber wuasi ohne Screetime und wahrscheinlich mitten zwischen zwei ihrer zahlreichen Entzuge, ganz taufrisch sieht sie jedenfalls nicht aus.
Im Grunde wird der eigentlich erwartete Murks geboten, der aber in geselliger Runde durchaus Laune machen kann, wenn man sich im schönsten MST3K Stil über die allgegenwärtigen Bräsigkeiten beömmeln. Meine Favoriten sind der strahlend Blaue Himmel, über den ja angeblich grad ein Tornado rauscht, auch die panische Angst am Strand als im Wasser ein Schwimmer von einem Hai angegriffen wird oder natürlich der herrliche Synchro Bock, als der Wetterfuzzi im Fernsehen von einer Tornadowarnung für den Bundesstaat Los Angeles faselt (das ist Kalifornien, ihr Deppen). Man kann kaum sagen wieviele verschiedene Arten von Müll hier in einem einzigen Film ihr Stelldichein geben. Kurz gesagt, Sharknado ist ein absoluter Grützenstreifen, der aber in guter Gesellschaft fast schon wieder genial ist.
5/10