Review

Story :

Der Strand von Santa Monica in Kalifornien ist für Surfer das reinste Paradies.
Kein Wunder das sich der der ehemalige Surfchampion Fin sich hier niedergelassen hat und sich seinen Traum von einer eigenen Bar am Strand erfüllt hat.
Doch dieser Lebenstraum wird grade jäh bedroht!
Ein Schwarm von 20.000 Haien lauert vor der Küste und es dauert nicht lang bis diese die ersten Badegäste und Surfer anfallen.
Grade als diese Bedrohung vorüber zu sein scheint, zieht ein ein gigantischer Tornado auf der die Haie in seine Sog zieht und sie an Land wieder ausspuckt.

Als Fins Bar durch die vom Hurrikan ausgespuckten Haie vollkommen demoliert wird, will er wenigstens seine Tochter und Ex-Frau vor dem Schlimmsten bewahren.
Diese wohnen in Beverly Hills und dort wimmelt es in den überschwemmten Straßen nur so von Haien jeglicher Spezies.
Fin verliert keine Zeit und tritt zusammen mit seinem besten Freund Baz, seiner Kellnerin Nova und dem trinkfestem Stammgast George den Weg nach Beverly Hills an.
Schnell stellen sie fest, das die Lage wesentlich schlimmer ist als zuerst angenommen, denn drei riesige Hurrikans mit reichlich Haien im Gepäck sind auf dem Weg nach Beverly Hills....

Bewertung :

Hai-liges Kannonerohr solch ein Film wie SHARKNADO kann ja wieder nur von "The Asylum" kommen.
Wer mit der Produktionen der amerikanischen C-Movie Schmiede vertraut ist, kann sich auch hier denken was einen erwartet.
Das Asylum nicht für hochwertige Filme die mit guten Special-FX, namhaften Cast, und glaubhafter Handlung aufwarten können ist kein Geheimnis.
Eines kann man den Produktionen aber nicht nachsagen : Das sie in ihrer grenzdebilen und dilletantischen Art der Inszenierung nicht unterhaltsam sind!
Wenn es aber darum geht in möglichst kurzer Zeit unter den günstigsten Konditionen Filme unter das Volk zu bringen macht keiner The Asylum etwas vor und als Meister der preiswerten Rip-Offs hat sich die Schmiede schon einen Namen etablieren können - das Kalkül der Gründer David Rimawi, David Michael Latt und Sherri Strain geht also vollends auf.
Und so werden auch bei SHARKNADO wieder die asylum'schen Klischees vollends bedient um die niedrigen Erwartungen des Zuschauers nicht zu enttäuschen.
Warum SHARKNADO in den Medien so starke positive Resonanz wiederfuhr bleibt mir persönlich ein Rätsel, welche wohl ein Fall für die X-Akten sein dürfte.

Auch bei SHARKNADO wird wieder auf bewährte Muster zurückgegriffen und Tierhorror - erneut mit Haien als Aggressoren - steht hier ganz oben auf der Tagesordnung.
Als Zutaten mussten hier Filme wie PIRANHA, 2 HEADED SHARK ATTACK oder auch SANDSHARKS herhalten und wurden mit einer Prise Katastrophen Film garniert - höchstwahrscheinich weil Tierhorror in seiner puren Form im Moment wohl etwas übersättigt ist.
Zu Beginn des Films - wenn sich die Surfer mit ihren Boards in die Wellen werfen - weckt dies sogar ein wenig Erinnerungen an Kathryn Bigelows GEFÄHRLICHE BRANDUNG.
Implementiert werden diese Assoziationen zu dem Action Klassiker aus dem Surfermilieu zweifelsohne durch das Zusammenspiel von Alternative Rock und den sportlichen Betätigungen der coolen und hypen Surfer.

Wie nicht anders erwartet bewegen sich die Special-FX - die vorwiegend von CGIs dominiert werden - erneut auf unterirdischem Niveau und es gibt Pruduktionen die fast 15 Jahre auf dem Buckel haben und mit besseren, computergenerierten FX aufwarten können.
Ein paar handgemachte Effekte sind hier zwar auch vorzufinden, welche den Braten zwar nicht fetter aber etwas blutiger machen.
Diese sind auch garnicht mal so schlecht in Szenen gesetz worden und einige krude Gewaltspitzen sprechen für sich.
Da verwundert es schon fast, das hiesige Zensurbehörden dem Sturm der Haie in ihrer ungekürzten Fassung mit einer FSK 16 haben passieren lassen.
Eventuell haben ja sogar die Prüfer erkannt, das die Produktionen von Asylum nicht ernst zu nehmen sind und vergeben dort eine pauschale FSK 16 Freigabe für alle Filme!?!?

Sieht man sich die Riege der Darsteller an, so fallen einem schon einige bekannte Namen bei SHARKNADO auf - was aber noch lange keine Glanzleistugen verspricht.
Neben Tara Reid (AMERICAN PIE, ALONE IN THE DARK, THE BIG LEBOWSKI) sind auch Ian Ziering (DAS YAKUZA KARTELL, BEVERLY HILLS 90210, MELROSE PLACE), Jaason Simmons (BAYWATCH, BLOODY MARY, FRANKENSTEIN REBORN) und John Heard (KATZENMENSCHEN, C.H.U.D. - PANIK IN MANHATTAN, DAS SIEBTE ZEICHEN) mit von der Partie.
John Heards Leistungen als trinkfester Haudegen sind bei SHARKNADO am meisten hervorzuheben, auch wenn er nur knapp 1/3 im Film zu sehen ist - aber auch diese lassen doch etwas zu wünschen übrig.
Eventuell hat er sich ja an den anderen Darstellern orientiert und seine Leistungen einfach an diese Vorgaben angepasst - mit Ruhm bekleckert sich aber gewiss niemand.
Auf der anderen Seite dürfte es aber auch recht schwierig sein authentisch zu spielen wenn vieles erst in der Postproduction hinzugefügt wird und sich auch der Ambitionen der Produktionsfirma bewusst ist, für die man vor der Kamera steht.

Bei der Bildqualität des Films fällt auch, das der Standard nicht durchgängig gehalten wird - hier wurden Einstellungen zusammen geschnitten die zwischen extrem hell und vollkommen unterbelichtet wechseln.
Da hat Regisseur Anthony C. Ferrante wohl ein paar Ed Wood Filme geschaut und war von diesen immens beeindruckt...

An Action mangelt es SHARKNADO nicht, was diesen Tierhorror-Fun-Schund auch letztendlich unterhaltsam und kurzweilig macht.
In sehr kurzen Intervalen wird hier gehörig auf das Action-Pedal getretten, so das keine Langeweile aufkommt und kein Auge trocken bleibt.

Das Unlogik, Anschlussfehler und eine recht platte Story hier an der Tagesordnung stehen bedarf eigentlich keiner Erwähnung und es wäre mehr als verwunderlich wenn dies bei einer Asylum Produktion nicht der Fall wäre.

SHARKNADO ist cineastischer Humbug sondergleichen, der aber in geselliger Runde mit Gerstensaft und/oder grünen Rauchkräutern sein hahnebüchenes Potenzial zur vollen Geltung bringen dürfte.

Also :
Kiemen zu, abtauchen und das Hai-Life geniessen.

5,5 von 10 fliegenden Haien

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