"The Lunchbox": Ungewöhnliche Begegnungen in der Lunchbox
The Lunchbox ist ein berührendes Drama, das zeigt, wie ein kleiner Zufall zwei Menschen in eine emotionale und aufrüttelnde Freundschaft führt. Die stillen, subtilen Darstellungen von Irrfan Khan und Nimrat Kaur bringen die komplexen Gefühle ihrer Figuren eindrucksvoll zur Geltung. Khan gibt Saajan eine melancholische Tiefe und zeigt gekonnt die Einsamkeit eines Mannes, der seine eigenen Bedürfnisse lange Zeit ignoriert hat. Kaur hingegen verkörpert die frustrierten und zarten Hoffnungen einer Frau in einer erstarrten Ehe, die durch die neue Bekanntschaft wieder erwachen. Die dynamische Chemie der beiden Schauspieler vermittelt mehr durch stille Blicke und geschriebene Worte als viele Dialoge.
Das Drehbuch von Ritesh Batra überzeugt durch leise, humorvolle und zugleich tiefsinnige Momente. Obwohl die Handlung mit dem langsamen Tempo dem indischen Kino treu bleibt, zieht sie das Publikum tief in die Welt von Mumbai und der Dabbawalas. Die Szenen mit Nawazuddin Siddiqui als Saajans lebhaftem Kollegen Sheikh bieten charmante, leichte Momente und zeigen eine zweite, wertvolle Dynamik im Film.
Ein kleiner Kritikpunkt mag das offene Ende sein, das einige Zuschauer unbefriedigt lassen könnte. Doch gerade diese Ungewissheit verleiht dem Film eine poetische Freiheit, die dazu einlädt, selbst über die Zukunft der Figuren nachzudenken. The Lunchbox ist eine feinsinnige und durch und durch menschliche Geschichte, die noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt – eine kleine Perle des modernen indischen Kinos.