Offenbar gibt es japanische Regisseure, die mit dem typisch schrill-bunten Horror ihrer Landsleute eher weniger konkurrieren möchten. Kayoko Asakura orientiert sich bei vorliegendem Werk allerdings arg am gängigen Backwood-Slasher, bei dem lediglich die handgemachten Gewalteinlagen positiv hervorstechen.
Die koreanische Austauschschülerin A-jung wollte eigentlich nur ein wenig mit den übrigen Studenten in einem abgelegenen Haus entspannen, doch rasch fühlt sie sich von den fast nur japanisch sprechenden Menschen in Feierlaune ausgegrenzt. Noch ahnen die Studenten nicht, dass ganz in ihrer Nähe zwei fiese Hillbilly-Brüder unterwegs sind...
Allzu innovativ fällt der Stoff nicht aus, denn er folgt bis auf minimale Ausnahmen gängigen Genreklischees, einschließlich schwacher bis ausbleibender Figurenzeichnungen.
Die potenzielle Heldin lässt natürlich jegliche Drogen aus, während die übrigen Pappnasen feiern und austauschbares Kanonenfutter bleiben. Bei den Redneckbrüdern geht es ähnlich formelhaft zu, da der Dominante den Naiven verprügelt und ein alter Suffkopf von Onkel am Rande mitmischt, um den Eindruck des sozial minderbemittelten Milieus zu verstärken.
So geschieht nach einer nicht allzu blutigen Exposition lange Zeit gar nichts, es fällt jedoch der überstrapazierte Grünfilter auf, welcher die Szenerien phasenweise ein wenig surreal, jedoch kaum bedrohlich erscheinen lässt. Zumindest ist die Kamera um einige ungewöhnliche Blickwinkel bemüht, während der angemessen zurückhaltende Score immerhin eine leicht beklemmende Atmosphäre suggeriert. Etwas spannender wird allerdings erst, als der sadistisch veranlagte Henry seinen Trieben freien Lauf lässt und Splatterfans merklich auf ihre Kosten kommen.
Die fast durchweg handgemachten Gewalteinlagen beinhalten primär explizit dargestellte Axthiebe und es fließt sogar pechrabenschwarzer Humor ein, als Beine schrittweise verkürzt werden. Später kommt ein Skalpell zum Einsatz, welches beispielsweise eine Zunge spaltet oder tief in den Gehörgang eingeführt wird, nachdem die Ohrmuschel zuvor entfernt wurde.
Die Effekte können sich generell sehen lassen, - bei anatomisch eher komplizierten Eingriffen erfolgt jedoch manchmal ein Schnitt, wonach ein zuweilen nicht allzu glaubwürdiges Ergebnis präsentiert wird.
Ansonsten wird folgerichtig viel gekreischt, jedoch auffallend wenig nackte Haut präsentiert. Die Kulissen fallen leider gar nicht markant aus und auch darstellerisch ist keine Leuchte auszumachen, zumal die Ausleuchtung zuweilen ein wenig zu schwach ausfällt.
Inhaltlich soll der Kniff eines Köpertausches für etwas Abwechslung sorgen, was schließlich das Klischee typisch japanischer Mädchenverkleidungen mit sich bringt, final jedoch eher unpointiert bleibt.
Ungeschnittene 78 Minuten fallen unterm Strich nur leidlich unterhaltsam aus, da es dem Stoff zwar nicht an blutigen Einlagen, jedoch an wirklich spannend inszenierten Konfrontationen mangelt.
4,5 von 10