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Samantha ist eine junge und hübsche Frau. Eines nachts begeht sie den Fehler ihres Lebens: Sie lässt sich ohne Verhütung auf einen One-Night-Stand ein. Bald schon stellt sie fest, dass sie sich mit einer seltsamen Krankheit infiziert hat. Ohne dass sie etwas dagegen unternehmen kann, wird sie langsam von innen her aufgefressen - Samantha beginnt zu zerfallen.


Das Label Mad Dimension hat sich mittlerweile einen Namen dadurch gemacht, das man immer wieder kleine, aber in der Regel recht gute Low Budget Produktionen heraus bringt. Auch "Contracted" fällt in diese Kategorie und im Prinzip bietet Regisseur Eric England ein waschechtes Horrordrama, das aber gleichzeitig Body Horror und Anleihen des Zombiefilmes in sich vereinigt. So präsentiert sich eine interessante, aber keineswegs neue Mixtur in der Hauptfigur Samantha ganz eindeutig im Fokus des Geschehens steht. Die kurze Inhaltsangabe deutet an das es sich um eine ziemlich simple Geschichte handelt, was in vorliegendem Fall aber keinesfalls als negativ zu bewerten ist. England konzentriert sich völlig auf seine Hauptdarstellerin Najarra Townsend die eine wirklich überzeugende Performance an den Tag legt und die Figur der an einer rätselhaften Krankheit leidenden Samantha sehr gut darstellt. Die anderen Protagonisten dienen hier eher als notwendige Staffage und sind so auch mit eher geringen Spielanteilen ausgestattet worden, da sich eigentlich alles auf die erkrankte Frau fokussiert und das Szenario deren innerlichen Zerfall eingehend beleuchtet.

Die daraus entstehende Story ist überraschend gut gelungen, nur sollte man sich von Beginn an darüber im Klaren sein, das man auf keinen Fall mit einem actionreichen und extrem blutigen Film konfrontiert wird, denn bis auf wenige blutigere Szenen bekommt man in dieser Hinsicht eher wenig geboten. Statt expliziten Splatter-und Gore Einlagen den Vorzug zu geben versucht man an dieser Stelle viel eher, den Zuschauer mit einem gewissen Ekelfaktor zu bedienen und diesen Schachzug kann man auch als durchaus gelungen bezeichnen. Auch wenn die meisten Dinge nur in Ansätzen zu erkennen sind ist das vollkommen ausreichend, um gerade in der Vorstellung des Betrachters eine Spirale in Gang zu setzen, die einen mit zunehmender Laufzeit immer stärker mit einem beklemmenden Gefühl belegt. Man fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht wohl in seiner Haut und fragt sich ganz unwillkürlich, wie es erst der Protagonistin dieses Szenarios ergehen muss. Durch diesen Umstand erhält das Ganze eine ungeheure Intensität und das relativ schnelle dahin siechen der Hauptfigur sorgt gleichzeitig dafür, das die Chose einen starken Anstrich von Tristesse und Hoffnungslosigkeit erhält.

Lediglich drei Tage ziehen filmisch gesehen ins Land, in denen aus einer lebensfrohen Frau ein absolutes Wrack wird und auch die visuelle Umsetzung dieses Aspektes kann man lobenswert hervorheben. Wenn "Contracted" einen negativen Kritikpunkt beinhaltet, dann ist es höchstwahrscheinlich die Tatsache, das man zu keiner Zeit irgendwelche Erklärungsversuche dafür präsentiert bekommt, um was für eine mysteriöse Infektion es sich eigentlich handelt. Sicher, der Zeitpunkt und der Auslöser dafür liegen offen auf der Hand, doch ansonsten kommt England mit keinerlei Erklärungen um die Ecke. Vielleicht ist das aber auch ganz gut so, kann man sich so doch vielmehr auf die Hauptfigur und deren Leiden konzentrieren und sucht nicht nach diversen logischen Erklärungen für die Übertragung eines offensichtlich tödlichen Virus.

Wie dem auch sei, "Contracted" ist jedenfalls ein ziemlich fieser und teils ekliger Mix aus verschiedenen Horror Elementen, die insgesamt gesehen ein intensives Filmerlebnis bescheren, das auch durchaus einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Mir persönlich hat dieses Werk ziemlich gut gefallen und wer Filme zu schätzen weiß in denen sich der echte Horror hauptsächlich im Kopf des Betrachters abspielt, der dürfte an dieser Stelle zu der gleichen Meinung gelangen. Für die Freunde der explizit harten visuellen Gangart wird hingegen nicht viel geboten, was der Klasse dieses Beitrags jedoch keinerlei Abbruch tut. Es sollte sich aber jeder selbst ein Bild von diesem Szenario machen, das einem phasenweise ganz schön auf den Magen schlagen kann.


Fazit:


"Contracted" erfindet das Genre sicherlich nicht neu, ist aber ein intensiver und fieser Beitrag, der höchst intensiv auf den Zuschauer einwirkt. Gut 80 Minuten voller Beklemmung und Ekel sind trotz aller vorhandenen Tristesse dennoch auch mit einigen humorigen Momenten ausgestattet, die man jedoch nicht immer gleich auf den ersten Blick erkennt.


7/10

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