Suki (Katie Cassidy) leidet an multipler Persönlichkeitsstörung und landet nach ihrem Psychiatrie-Aufenthalt in einem Übergangshaus. Während sie sich dort dem alltäglichen Leben wieder nähern soll, löscht sie mit einer experimentellen Maschine nach und nach die zahlreichen Identitäten aus, die in ihrem Körper stecken. Dumm nur, dass sie nach jeder Benutzung des Prototyps für ein paar Stunden ohnmächtig wird und in dieser Zeit Bewohner des Hauses brutal ermordet werden. Steckt hinter der Mordserie der „Scribbler“, eine ihrer dunklen Persönlichkeiten, die einfach nicht sterben will und nach jeder Sitzung stärker und mächtiger zu werden scheint?
Mit "The Scribbler" liegt einmal mehr die Real-Verfilmung eines Comics vor und das merkt man dem Film von John Suits auch von der ersten Minute an durchgehend an. Bunte Settings, skurrile Figuren und eine stellenweise recht wirre Geschichte sind dabei die Aushängeschilder dieses Szenarios, das ganz sicher bei den Fans auf geteilte Meinungen stoßen wird. Einerseits beinhalten die Ereignisse nämlich einige durchaus starke Momente, auf der anderen Seite muss man sich als Zuschauer jedoch manchmal regelrecht durch die bizarren Geschehnisse kämpfen was an etlichen Stellen gar nicht einmal so leicht fällt. Dieses Werk mit dem Prädikat "äußerst skurril" auszuzeichnen trifft die Sache dabei wohl noch am besten und schon allein durch die unterschiedlichsten Figuren macht sich dieser Aspekt besonders bemerkbar. Auf der Reise trifft man nämlich auf sprechende Hunde und Fahrstühle, sieht aber auch diverse Damen der Schöpfung gänzlich nackt oder mit einer riesigen Würgeschlange um den Hals durch ein Übergangshaus laufen, in dem Psychatrie-Patentien auf dem Weg der Besserung ihr Dasein fristen.
Betrachtet man einmal die einzelnen Personen dann wirft das gleichzeitig auch die Frage auf, wie deren Gesundheitszustand wohl vorher ausgesehen hat und wie man diese Menschen ohne jegliche Aufsicht in einem herunter gekommenen Wohnblock unterbringen kann, in dem die absolute Tristesse vorherrscht. Aber gerade die durch die farbliche Abstimmung aufkommende Atmosphäre ist eine der Stärken von "The Scribbler" denn die unglaublich düstere Grundstimmung schlägt einem schon ein wenig auf das Gemüt und würde wohl bei jedem normalen Menschen die heftigsten Depressionen auslösen. Hier ist allerdings kaum etwas normal, denn es handelt sich um einen kruden und wirren Genre-Mix, der sowohl die Elemente von Action, Thriller-und Fantasy erkennen lässt. An sich lässt diese Zusammensetzung auf ein tolles Film-Erlebnis hoffen, doch ehrlich gesagt kann die Geschichte die in sie gesetzten Erwartungen nur teilweise erfüllen. Dabei hört sich die Ausgangslage doch extrem spannend an, nur die Umsetzung des Ganzen ist Suits dann nicht so richtig gelungen, da zu oft verwirrende Passagen eingestreut werden.
Es ist natürlich Geschmackssache, doch meiner persönlichen Meinung nach hat man es an etlichen Stellen etwas zu gut gemeint und der Chose zu viele Fantasy-Einflüsse angedeihen lassen. Andererseits kenne ich die Comic-Vorlage nicht und kann deshalb auch nicht beurteilen, ob diese teils wüste Verfilmung der literarischen Vorlage nahe kommt. Wie dem auch sei, mich hat das düstere-aber auch bunte Geschehen nur teilweise angesprochen, denn wirklich überdurchschnittlich gut kommt "The Scribbler" nicht daher.
Letztendlich bleibt so ein Film übrig der sicher seine Zielgruppe finden dürfte, insgesamt gesehen aber zu unausgegoren erscheint, als das er nachhaltigen Eindruck hinterlassen würde. Visuell hingegen weiß die Geschichte durchgehend zu überzeugen und auch in atmosphärischer Hinsicht kann man sich im Prinzip nicht beklagen. Der Rest hingegen ist streckenweise eine Ansammlung wirrer Episoden, die den eigentlichen Seh-Genuss doch merklich beeinträchtigen und so kein besseres Gesamtbild entstehen lassen.
Fazit:
Puh, es ist schon ganz schön gewöhnungsbedürftige Kost, die Regisseur John Suits dem Betrachter hier präsentiert. Eventuell würde man mit Kenntnis der Comic-Vorlage einen besseren Zugang zu dieser Geschichte finden, die sich jedoch ohne jegliche Vorkenntnisse leider nur im breiten Durchschnittsbereich ansiedeln kann.
5/10