Irgendwo im Bibelgürtel im Süden der USA. Pastor Dan Bramford übernimmt in dem kleinen Örtchen Stull seine neue Gemeinde. Während Tochter Rebecca sofort Anschluss findet und mit dem geheimnisvollen Noah anbandelt, ereilt ihre Schwester Mary ein ganz besonderes Schicksal: Sie gerät in die Fänge einer sinistren Sekte, die über ein Tor zur Hölle wacht, auf dem Stull erbaut wurde...
Nun wandelt also der bekannte Rock-Gitarrist Slash auf Filmproduzenten-Pfaden und überrascht gleich bei seiner Erstlingsproduktion mit zwei Dingen: Zum einen überlässt er der im etablierten Hollywood in Ungnade gefallenen Anne Heche die Hauptrolle und zum anderen debütiert Slash mit einem recht stilsicheren kleinen Schocker, der nach mehr aussieht als er wirklich gekostet hat. Inhaltlich bedient sich „Nothing Left To Fear“ reichlich im Fundus der 1970er Jahre – angefangen bei der modernen Cover-Art-Gestaltung, die Hoffnungen auf eine „Exorzist“-Variation macht, bis hin zu motivischen Anklängen, die bis zu Robert Fuests „The Devil's Rain“ / „Nachts, wenn die Leichen schreien“ reichen. Das alles ist stimmig vermengt, vermittelt sogar ein gewisses Maß an Grusel und Atmosphäre, kann aber im Gegenzug nicht verhehlen, dass doch irgendwie nur mit angezogener Handbremse Fahrt aufgenommen wird. Rückblickend betrachtet erscheint einem sogar das FSK-18-Emblem wie eine billige Masche, lediglich harte Horrorfans ansprechen zu wollen, obwohl „Nothing Left To Fear“ gerade wegen seines ausbleibenden Einsatzes krasser Stilmittel das Zeug dazu hätte, auch im Mainstream-Bereich Publikum abzugrasen und für einen ansprechenden Erfolg zu sorgen. Fazit: auf jeden Fall nett anzusehen und im Mittelfeld des Genres gut aufgestellt. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Des weiteren mit Clancy Brown, Rebekah Brandes, James Tupper u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin