Review

Erotische Kostümschinken zeichnen sich nicht selten dadurch aus, daß es viele Kostüme und wenig Erotik zu sehen gibt. Traurig ist es, wenn es auch keine Geschichte gibt, denn alles was man in diesem Film sieht sind die Liebesabenteuer eines hübschen fremden Jünglings mit zwei Venezianerinnen (wenn auch im Titel nur von einer die Rede ist.) Es zieht sich aber eine ganze Stunde bis es mit der ersten zur Sache geht, ohne daß wir bis dahin viel mehr als reichlich Kostüme und Dekorationen des 16. Jahrhunderts sehen durften (ob dazu wirklich das Männer-Flinserl gehört weiß ich nicht, möglich ist es ja), und dazu die Musik von Ennio Morricone. Die Szene mit Laura Antonelli ist sicher die am stärksten in Richtung Softporno tendierende, die sie in ihrer - wenige Jahre nach diesem Film tragisch endenden - Karriere aufgenommen hat, allerdings ist sie ziemlich kurz. Die 45-jährige "junge Witwe" ist sicher einen Blick Wert, sie wirkt um einiges jünger als in dem angeblich im selben Jahr entstandenden "La Gabbia". Man kann auch sagen, daß ihr Äußeres in einen historischen Film immer hervorragend paßt. Auch die zweite Dame, Monica Guerritore, könnte durchaus gefallen, vor allem das Männerkostüm steht ihr gut, aber ihre Sexszene ist noch kürzer und sehr schwach. Filmfüllend sind beide Erotikszenen nicht. In einer kurzen Tagesszene ist Annie Belle zu sehen, ihre Annäherungsversuche werden aber leider abgewiesen, im Film wäre sicher noch Platz für eine dritte Liebesszene gewesen. Da der Film handwerklich hervorragend gemacht ist und die Stimmung der Zeit zu erzeugen vermag (ich vermute jedoch, die deutsche Synchro haut das ziemlich zusammen, glücklicherweise habe ich die Originalfassung), habe ich ihn nachsichtig beurteilt.

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