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Brendan Gleeson spielt den Priester eines kleinen irischen Dorfs, der sonntags bei der Beichte erfährt, dass er eine Woche später ermordet werden soll. Obwohl sein Leben auf dem Spiel steht, geht er nicht zur Polizei, stattdessen besucht er zahlreiche Gemeindemitglieder, um geistlichen Beistand zu leisten, aber auch um herauszufinden, wer hinter der Morddrohung steckt.

Nachdem Regiedebütant John Michael McDonagh und sein grandioser Hauptdarsteller Brendan Gleeson mit der rabenschwarzen irischen Cop-Komödie „The Guard“ ein sehr beachtliches Erstlingswerk vorgelegt hatten, durfte man nun sicherlich auf die zweite gemeinsame Arbeit der beiden gespannt sein. „Am Sonntag bist du tot“, ebenfalls eine schwarze Komödie, wenngleich mit einigen ernsteren Anklängen, sollte dementsprechend nun wohl an das erfolgreiche Erstlingswerk anknüpfen, das gelingt aber leider nicht einmal in Ansätzen.

Leider setzt sich „Am Sonntag bist du tot“ von Anfang an zwischen die Stühle, will gleichzeitig schwarze Komödie, aber auch Drama sein und scheitert damit schon nach wenigen Minuten. Bereits in den ersten Szenen erfährt der Priester von seinem Beichtling, einem einst von einem anderen Geistlichen missbrauchten Mann, dass er in einer Woche am Strand sterben soll. Er ist ein guter Priester, der in seinem Leben vor der Weihe eine Tochter gezeugt hat und ernsthaft um seine Gemeindemitglieder besorgt ist. „Am Sonntag bist du tot“ hätte also ein Drama werden können, um einen Mann, der noch eine Woche hat, um sein Leben ins Reine zu bringen, doch als solches funktioniert der Film nicht. Dafür sind die Figuren viel zu überzeichnet. Die Gemeindemitglieder, die der Priester besucht, wirken eher wie Karikaturen realer Menschen, sie verwickeln den Priester in meist unsinnige Dialoge, haben darüber hinaus merkwürdige Anliegen. Hier und da werden moralische Fragen aufgeworfen, dann aber nicht weiter verfolgt, etwa dann, wenn gefragt wird, ob der Priester als Mann der Kirche für die Fehler eines anderen gerade stehen sollte. Einen roten Faden findet McDonagh dabei letztlich zu keinem Zeitpunkt, der Film bleibt vielmehr eine Aneinanderreihung von Dialogen des Priesters mit diversen Gemeindemitgliedern, die zu keinem Zeitpunkt emotional zu packen vermag. Dramaturgisch ist „Am Sonntag bist du tot“ eine einzige Katastrophe.

Das wäre nicht weiter schlimm, wenn die Komödie denn lustig wäre. Doch das ist sie leider auch nicht. Entweder hat sich mir (und auch allen anderen Besuchern des Kinosaals, in dem bis zum Ende Totenstille herrschte, während sich Unverständnis über das Gesehene breitmachte) der schwarze Humor nicht erschlossen, oder der Film ist schlicht und einfach nicht lustig. Zum Schreien komisch sind die oftmals sinn- und ziellosen Dialoge jedenfalls nicht, interessant ebenso wenig. Ein kleines Schmunzeln entlockt einem allenfalls noch der biedere Kollege des Priesters. So sehnt sich der Film letztlich zäh und höhepunktlos in einer gefühlten Endlosschleife zusammenhangloser Dialoge seinem Ende entgegen. Man kann dabei noch froh sein, dass immer wieder eingeblendet wird, welcher Tag gerade anbricht, denn am Sonntag, so viel ist klar, wird der Zuschauer schließlich erlöst. Irgendwie passend. Das ist schade, weil Gleeson hier ganz groß aufspielt, das ist ebenso schade in Anbetracht des übrigen Casts und auch ein Jammer, wenn man sich die schönen, melancholischen, schwelgerischen Landschaftsaufnahmen betrachtet, die allesamt einen besseren Film verdient gehabt hätten.

Fazit:
„Am Sonntag bist du tot“ ist vor allem eines: totsterbenslangweilig. 100 zähe Minuten besucht der Priester seine kauzigen, respektlosen Schäfchen, um sich von diesen in sinnfreie, zusammenhanglose Dialoge verwickeln zu lassen. Für ein Drama sind Handlung und Figuren viel zu stark überzeichnet, witzig ist die schwarze Komödie aber auch nicht. Verschenkte Zeit.

17%

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