Review

Eine Gruppe von Weltverbesserer-Pussy-Studenten reist nach Peru, um gegen die Abholzung des Regenwalds zu protestieren, stürzt mit dem Flugzeug über dem Dschungel ab und gerät in die Fänge eines Kannibalen-Stammes, der sie prompt auf die Speisekarte setzt. There's some irony in there, somewhere. Eli Roths Hommage/Neuaufguss italienischer Menschenfresser-Streifen der frühen 80er à la "Nackt und Zerfleischt" und "Die Rache der Kannibalen" kommt mit seinen zwei, drei zentralen Gemetzel-Szenen und dem Urwald-Setting fast schon retro und nostalgisch daher, ist als "richtiger" Horrorfilm allerdings eher ein Schuss in den Ofen und versaut sich auch vieles mit seinem kristallklaren digitalen Film-Look, dem jedweder Dreck unter den Fingernägeln völlig abgeht. Die Wirkung ist demnach nur oberflächlich, nachhaltig verstörend wie die Originale damals ist hier nichts. "The Green Inferno" leidet zudem wieder mal daran, dass es Roth wohl niemals gelingen wird, Protagonisten aufzufahren, denen man nicht bereits nach zwei Minuten einen grausamen Tod wünscht. Die Splatter- und Gekröse-Effekte aus der Hand von K.N.B. (okay, eigentlich nur N und B ) sind dafür perfekt gemacht (u.a. werden hier Leute zerhackt und reulos Augen rausgerupft, nett!) und entschädigen beinahe für so manches blöde Pipikaka-Witzchen. Der schieren Xenophobie, die schon in seinen "Hostel"-Streifen so unschön zum Vorschein kam, wird hier übrigens erneut so richtig derbe und mit dickem Pinselstrich gehuldigt, was wiederum nicht gerade für ein differenziertes Weltbild Roths spricht... dass einem die Kannibalen dann irgendwo aber doch sympathischer sind, als das Teenie-Menschenmaterial, war so wohl nicht beabsichtigt. Zumindest kann Roth sich aber darauf rausreden, dass die alten Italo-"Klassiker" in ihrer fragwürdigen Darstellung "unzivilisierter" Naturvölker noch viel weniger zimperlich gewesen sind, von daher...

6/10

Details
Ähnliche Filme