David (Jason Sudeikis) verkauft in der Vorstadt Gras. Als ihm Geld und Stoff geklaut werden, zwingt ihn sein Boss (Ed Helms) eine winzige Menge Marihuana (2 Tonnen) aus Mexiko zu schmuggeln. Um sich zu tarnen fährt David mit der Stripperin Rose (Jennifer Aniston), dem Nachbarsjungen und einer Ausreißerin im Wohnmobil über die Grenze. Als glückliche Familie Miller…
Seit seinem Erstling, der Ben Stiller Posse „Voll auf die Nüsse“ (2004) gilt Regisseur Rawson Marshall Thurber als Spezialist für zotige Komödien. So strotzt auch „We’re the Millers“ vor derbem Humor, der allerdings nicht mehr so spätpubertär rüberkommt. Stattdessen zerlegt Thurber genussvoll das altbekannte amerikanische Leinwand-Familienideal und dessen Spießbürgerlichkeit. Dabei erzählt er seine Geschichte anfangs so flott, dass man sich lange fragt, was in 120 min. noch alles passieren soll? Ab der Filmmitte lässt das Tempo zwar nach, dafür werden einige wirklich witzige Situationen richtig ausgespielt, wie erste Swingerübungen mit einer Pärchen, das die „Millers“ auf der Reise kennengelernt haben und nicht mehr loswerden oder die peinliche Befragung eines tumben Dorf-Aufreißers vor dem ersten Date mit der angeblichen Tochter. Prüde Gemüter werden sich an einzelnen Szenen stoßen, wie Sohnemanns geschwollenem Hoden nach einem Tarantelbiss, alle anderen freuen sich über viele lustige Details, wie die Einblicke in das dekadente Leben des Oberdealers („Ja, das ist ein Orca! Ich mag keine Sportwagen.“). Jason Sudeikis und Jennifer Anison, die schon in „Der Kautions-Cop“ (2010) gemeinsam vor der Kamera standen, erweisen sich wieder als überzeugende Komödianten, auch der Rest der Millers (Emma Roberts aus „Scream 4“ 2011 und Will Poulter aus „Die Chroniken von Narnia“ 2010) kann überzeugen. Es ist den Spielregeln des Popcornkinos geschuldet, dass die Vier zum Schluss fast so was, wie eine echte Familie werden – abgesehen natürlich von Söhnchens Zungenkuss-Training mit „Mama“ und „Schwester“. Lustiger und subversiver als gedacht. (8/10)