Review

Staffel 1 - 3

Inhalt:

Die Serie beginnt, als Daniel Holden nach 19 Jahren Haft freigelassen wird. Er wurde mit 18 Jahren des Mordes und der Vergewaltigung an einer gleichaltrigen jungen Frau schuldig gesprochen. Jetzt, knapp zwei Jahrzehnte später, kommt er aufgrund moderner DNA-Analysen frei, die ein neues Licht auf die Beweislage werfen könnte.

Kritik:
Aufgrund der durchweg sehr guten Kritiken habe ich begonnen, diese Serie zu schauen und muss gestehen, ich bin total begeistert.
Ich habe schon einige sehr gute Serien gesehen, vom genialen Polizeimilieu The Wire, über die superbe Mafiageschichte in Die Sopranos, über Californication bis Shameless, doch die Drama-Serie Recitfy gehört mit Sicherheit zu den TOP 3... und das mag wirklich etwas heißen!

Es ist eine Dramaserie par excellence. Hier darf man wirklich nichts anderes erwarten als eine sehr einfühlsame, sehr intelligente, tragische Geschichte rund um Falschaussagen, falsche Fährten und fragwürdige Motive, die zu einer mutmaßlich falschen Inhaftierung eines jungen Mannes führten und dessen Freilassung vielleicht alles nur noch schlimmer macht, für ihn selber und auch für seine Familie und Angehörigen. Förmlich hautnah lässt die Serie den Zuschauer spüren, was es heißt, unschuldig oder auch schuldig auf den Tod hinter Gitter warten zu müssen, Jahre lang... Jahrzehnte lang. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen dem Vorgehen von Justiz und deren Institutionen und zwischen einer gerechten, menschlichen Bestrafung und stellen all das in Frage.
Dabei wird die Südstaatenatmosphäre sehr gut eingefangen, lähmende Ruhe, Hitze, Menschen ohne Antrieb, gefangen in Ihrem alltäglichen Rhythmus und überrannt von den Veränderungen, die die Zeit mit sich bringt.
Und doch gibt es immer wieder Situationen, die von großer Menschlichkeit und Hoffnung zeugen, die äußerst fein ausgearbeitet wurden und die Serie unglaublich realistisch machen.

Die Schicksale gehen einem so nahe wie in kaum einer anderen Serie oder einem anderem Film.
Die schauspielerischen Leistungen und die Inszenierung sind auf allerhöchstem Niveau, nichts wird reißerisch erzählt.
Insgesamt nehmen sich die Regisseure viel Zeit, um dann hin und wieder mit tiefgehenden Wortgefechte oder Konfliktbegegnungen und dramatische Geschehnissen zu fesseln.
Hier werden viele wichtige Themen behandelt, die inbesondere in den USA noch immer sehr von Bedeutung sind, aber auch überall anders.

FAZIT:
Trotz der langsamen Erzählweise fesselt diese Serie ungemein, zieht den Zuschauer dermaßen in Ihren Bann, in Ihre Geschichten und in die Schicksale der Personen, wie ich es zuvor nur selten, wenn überhaupt schon mal, erlebt habe.
Sehr einfühlsam widmet sich Rectify im Verlauf der tragischen Geschehnisse den Protagonisten, rüttelt den Zuschauer hin und wieder durch traurige, schockierende Wendungen aus seiner Trance und zeigt, wie intensiv, intelligent und realistisch ein filmisches Erlebnis sein kann.
Sehr traurig,
sehr zu Herzen gehend,
sehr aufwühlend,
sehr nachdenklich stimmend.
Mit Rectify bekommt man ein Drama auf allerhöchstem Niveau geboten und einen neuen Maßstab für alle zukünftigen Dramaserien.
10 / 10 Punkten, grandios !

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