Alex de la Iglesia hatte nach dem düster-tragischen Panoptikum MAD CIRCUS offenbar Lust auf etwas groben Unfug. Wie sonst könnte es sein, dass uns gleich in den ersten Filmminuten ein silberfarbener Jesus mit riesigem Kreuz begegnet, der mit Hilfe von als Film- und Comicfiguren verkleideten Komplizen einen Juwelierladen ausrauben möchte. Mit von der Partie ist Joses (so heißt unser Jesus wirklich) minderjähriger Sprössling, weil Papa überzeugt ist, dass dieser von der Aktion sicher mehr lernen kann als bei seiner Mutter, der geschiedenen Gattin unseres Heiligen. Der Raub gelingt mehr oder weniger geplant, unsere Helden erbeuten eine Tasche mit goldenen Ringen, schießen sich den Weg durch die Ordnungshüter frei und brettern mit einem samt Fahrgast gekidnappten Taxi in Richtung französischer Grenze. Leider müssen sie geradewegs durch den verwunschenen Ort Zugarramurdi, wo just ein wild gewordener Hexenzirkel ein irrwitziges Ritual vorbereitet und nur auf ein Auto unfreiwilliger Opfer gewartet hat.
Dieses Szenario ist nicht sonderlich originell. Dass Flüchtende geradewegs in die Fänge von Psychopathen, Monstern oder sonstigen Unholden geraten, hat man wahrlich schon oft genug gesehen. Iglesia versucht dieses Manko durch Situationskomik, hohes Tempo und schwarzen Humor wettzumachen. Dies gelingt nur ansatzweise. Manche Pointen treffen zielsicher ins Schwarze, die meisten aber verpuffen unter albernem Klamauk. Dazu ist der Film unglaublich geschwätzig, der Text hätte Aki Kaurismäki glatt für zehn Filme gereicht. Viele digitale Effekte, vor allem Blutspritzer, sind äußerst schludrig gemacht, die Inszenierung bietet Erwartbares, haufenweise Klischees und serviert letztlich ein kreuzbraves Ende. Da helfen auch versierte Schauspielerinnen wie Carmen Maura, Macarena Gomez und die reizende Carolina Bang nichts.
LAS BRUJAS DE ZUGARRAMURDI ist ein ziemlich lustlos zusammen geschustertes Patchwork. Mit Sicherheit der banalste, belangloseste, ganz einfach schlechteste Film eines Regisseurs, der weit unter seinen Möglichkeiten geblieben ist. Knapp Mittelmaß. Schade.
4/10