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Auf einer Karibik-Insel soll ein Atom-Kraftwerk gebaut werden - natürlich sind die Einheimischen nicht gerade darüber begeistert. Deshalb schicken sie ihre weibliche Geheimwaffe Papaya ins Rennen, die dafür sorgt, dass die AKW-Mitarbeiter Ihr verfallen und nach dem Liebes-Akt schnell um die Ecke gebracht werden.
Der Architekt Vincent und seine Freundin Sarah, welche auf der Insel ihren Urlaub verbringen - nun gut, Vincent hat natürlich beruflich mit dem Kraftwerk zu tun, bekommen es selbstverständlich auch mit Papaya zu tun. Sie schleppt die beiden zu einem abgefahrenen Ritual, wo die beiden erstmal unfreiwillig unter Drogen gesetzt werden - kann ja mal passieren, aber eigentlich steckt doch mehr dahinter. Denn Papaya ist jetzt an Vincent dran und der kann so einer attraktiven "Süd-Frucht“ nicht widerstehen, dabei soll ihm dasselbe Schicksal wie seinen Ex-Kollegen blühen, nachdem Papaya die wichtigen Informationen aus ihm "rausgeleckt“ hat. Jetzt liegt es an Sarah, ob die Sache noch zum Guten gewendet werden kann…


„Sex und Erotik auf einer geheimnisvollen Insel“ - so der Covertext, trifft es eigentlich am ehesten. Denn D’Amato hat hier das gefilmt, was er am besten kann: Erotik!! Dazu noch die kleine Rahmenhandlung mit malerischer Insel, Atomkraftwerk vs. Natur und wenigen Horror-Elementen verpackt und schon haben wir einen Softsex-Thriller der Marke D’Amato - nicht mehr und auch nicht weniger.

„Sex, Drugs und keine Kannibalen“ ist aber der ehrlichere Spruch, denn das der dt. Verleih den Untertitel nur gewählt hat um den Streifen von der damaligen Dutzendware abzuheben, dürfte spätestens nach der Sichtung dieses Machwerks klar sein. Einzig die kurze Ritual-Szene und den Tier-Snuff könnte man in Verbindung mit den anderen italienischen "Dokumentarfilmen“ über Neu-Guinea bringen, aber selbst da wird alles viel mehr ausgereizt. Dennoch schafft D’Amato für winzige Momente etwas Atmosphäre aufzubringen, aber der Rest ist eigentlich nur Erotik und dummes Rumgelaber. Eigentlich interessiert es später keinen mehr, ob der Bau des Kraftwerks verhindert wird - denn nach der ganzen Action unseres Dreier-Gespanns, ist man eh’ auf andere Gedanken gekommen: Papaya und Sarah (gespielt von Melissa Chimes und Sirpa Lane) geben nämlich alles.

Als Kultfilm würde ich "Papaya“ jetzt nicht bezeichnen, dafür ist er auch einfach zu langatmig - aber wie schon gesagt, in einigen Sequenzen kann er überzeugen. Die Musik ist ziemlich hypnotisch und gut im Film eingesetzt, dazu noch ein bisschen seichte Gewalt, gepaart mit (leider) zu vielen Erotik-Einlagen. Dennoch macht er an vielen Stellen Spaß und ich muss sagen, das mir auch die Frau Lane sehr zugesagt hat und da muß man dem guten Aristide auch mal loben. Denn was die Auswahl der Lady’s in seinen Filmen betrifft, so hatte er doch fast immer ein gutes Händchen.



Fazit: Sex als Problemlösung gegen die Schmerzen der Welt? Bei D’Amato geht alles, allerdings ist der Streifen nicht so temporeich wie seine späteren Werke. Natürlich hat er schon seine Qualitäten, auch wenn diese mehr die niederen (männlichen) Instinkte ansprechen. Trotz ein paar langweiligen Momenten, hatte der Streifen was - aber was??

(7/10)
 

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