Es grenzt schon fast an Genialität, wenn man mit rund 6.000 Dollar Budget in 16 Tagen einen Zombiefilm realisiert, der bei weiten Teilen des Publikums Begeisterung aufgrund seiner Andersartigkeit im Subgenre auslöst. Tatsächlich ist dem Werk sein Herzblut anzumerken, was allerdings nicht bedeutet, dass er deshalb auch unterhaltsam ausgefallen ist.
Ben (Jeremy Gardner) und Mickey (Adam Cronheim) wandeln in Neuengland durch die Einöde, in der ihnen ab und an Zombies begegnen. Die ehemaligen Baseballspieler mögen einander nicht sonderlich und sind häufig völlig unterschiedlicher Meinung, was speziell dann zum Streit führt, als sie per Funk von weiteren Überlebenden erfahren...
Autor, Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller Gardner ist ein durchaus ambitionierter Erstling gelungen, der zumindest auf inszenatorischer Ebene zu überzeugen weiß. Die kaum vorhandenen Produktionskosten werden geschickt kaschiert, da einige eher statische Kameraeinstellungen ein gutes Gespür für stimmungsvolle Kompositionen aufweisen, der Schnitt grundlegend sauber ist und die musikalische Untermalung durch Indie-Songs genau die richtige Wahl darstellt, um die zuweilen skurril dargestellte Einsamkeit der Protagonisten zu untermauern.
Nur leider bleibt es bei jener Einsamkeit. Ben und Mickey latschen durchs Land wie Rucksacktouristen, ganz am Rande schwingt Ben den Baseballschläger, während Mickey per Kopfhörer versucht, die Realität auszublenden. Dabei steht das Zusammenspiel der Protagonisten im Fokus der Erzählung, doch über deren gegensätzliche Einstellungen über das Leben ist schon sehr bald alles gesagt, während um das Duo herum rein gar nichts geschieht, da die Untoten zu Randerscheinungen verkommen und andere Überlebende fast gar keine Rolle spielen.
Innerhalb dieses eintönigen Szenarios zündet der schwarze Humor nur selten, Anlehnungen an "Tremors" und "Der weiße Hai" werden eher halbherzig eingestreut und zudem gesellen sich innerhalb der letzten Minuten eklatante Logiklöcher hinzu, die innerhalb eines Belagerungszustandes eher Kopfschütteln verursachen. Zwar sind ein paar rührende und nachdenklich stimmende Momente nicht von der Hand zu weisen, doch wenn die Suche nach einem Autoschlüssel im Feld den einzigen halbwegs spannenden Höhepunkt darstellt, ist das binnen langer 100 Minuten wahrlich nicht viel.
Gardner ist dabei noch nicht einmal allzu viel vorzuwerfen, da man mit dem kaum vorhandenen Budget keine Spezialeffekte oder gar aufwendige Action erwarten kann, doch etwas mehr Feinsinn bei den emotionalen Momenten wäre ebenso möglich gewesen wie die durchaus vorhandene Situationskomik (Stichwort Wichsvorlage) noch etwas gezielter einzustreuen.
So langweilt die bewusste breit getretene Belanglosigkeit zwangsläufig und das Ausklammern jeglicher Gewalt führt ebenfalls dazu, den Streifen auf Dauer nur beiläufig zu betrachten.
Als stille Charakterstudie für aufgeschlossene Betrachter in nachdenklicher Grundstimmung halbwegs okay, wer allerdings (nicht zuletzt aufgrund des Titels) einen spaßigen Zombiefilm für die feuchtfröhliche Runde erwartet, bekommt einen Stimmungskiller serviert, der jede Party im Nu zum Erliegen bringt.
4,5 von 10