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RED - ÄLTER. HÄRTER.BESSER von 2010 war ein Erfolg beim Filmpublikum. Meine Abkürzung für RED war schon damals "Rentner Extrem Draufgängerisch". Natürlich ist die korrekte Übersetzung "Retired and extremely dangerous" (in Rente und sehr gefährlich) wie auf der CIA Akte im ersten Teil zu lesen ist. Und sicher weiß es auch jeder, aber R.E.D. basiert auf einem gleichnamigen Comic von DC wie man am Vorspann schon sehen konnte. Auch in R.E.D. 2 gibt es wieder eine meist preisgekrönte Starbesetzung über Bruce Willis, John Malkovich, Helen Mirren und Mary-Louise Parker. Sir Anthony Hopkins, Catherine Zeta-Jones sind als Unterstützung neu dabei. Morgan Freeman und Richard Dreyfuss sind leider nicht mehr mit von der Partie.

Schon nach wenigen Minuten im Rahmen einer Beerdigung, bei der Frank Moses (Bruce Willis) gleich für einen gelungenen schwarzhumorigen Einsatz gut ist, geht es überraschenderweise wieder recht schnell um Leben und Tod als die CIA auf den Plan tritt. Bruce Willis braucht schon eine ganze Menge STIRB LANGSAM-Fähigkeiten um einem ersten Kugelhagel etwas entgegenzusetzen. Mit Rente ist es also auch diesmal so schnell nichts. Wie im ersten Teil ist der Grundton oft ein ironischer und viele Versatzstücke von Agentenfilmen werden auch diesmal parodiert. Diesmal geht es unter anderem um eine vor vielen Jahren verschwundene Atombombe, einen asiatischen Elite Auftragskiller und eine russische Spionin (Catherine Zeta-Jones), die natürlich mit unserem Frank Moses bestens bekannt ist.

Andere Teammitglieder haben die Seiten gewechselt, aber mehr wird auch inhaltlich nicht verraten. Auf eine ausführliche Einführung in die Charaktere kann im Nachfolger verzichtet werden, was der Dramaturgie und dem flotten Tempo ganz gut tut. John Malkovich ist mehr zu sehen als zuletzt und dies bekommt dem Sequel erwartungsgemäß gut. Bisweilen wirkt R.E.D. 2 auch etwas gehetzt, aber das tut der Unterhaltsamkeit keinen Abbruch. Natürlich gibt es auch wieder rasante Autoverfolgungsjagden und –stunts, die auch bei schlimmeren Unfällen immer eine komödiantische Komponente im Gepäck haben. Generell kann es noch so gefährlich zugehen, die Protagonisten haben immer einen flotten oder makaberen Spruch auf den Lippen.

Dazu gesellt sich ein manchmal fabelhafter Soundtrack der 70er Jahre. Die Begegnungen mit dem Auftragskiller (Byung-hun Lee) wirken etwas aufgesetzt und übertechnisiert und eher wie aus z.B. THE EXPENDABLES entlehnt. Anthony Hopkins tritt als verrückter Wissenschaftler erst relativ spät auf den Plan, gibt R.E.D. 2 aber noch mal sofort einen guten Schuss zusätzlicher Würze durch eine schön überdrehte und sehr intensive darstellerische Leistung. Bei weitem nicht alles ist perfekt an der Geschichte um das Starensemble. Insgesamt fehlt ein wenig der Charme des Vorgängers, das Drehbuch wirkt dramaturgisch nicht wirklich dicht strukturiert und erzählerisch fällt er gegen den ersten Teil deutlich ab. Dies wird eben durch mehr Action versucht zu kompensieren.

R.E.D. 2 hat überraschenderweise die US-Kinokassen nicht adäquat klingeln lassen. Die Story übertrifft sich nicht gerade selbst in Bezug auf Konsistenz, Logik und Kreativität. Nach der guten Leistung des deutschen Regisseurs Robert Schwendkte beim ersten Teil hat diesmal Dean Parisot, der mäßig bekannt ist durch unter anderem DICK UND JANE, GALAXY QUEST) den Regiestuhl übernommen und schafft es an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen. Zwar wirkt R.E.D. 2 nicht ganz so bezaubernd old-school wie der erste Durchgang und liebäugelt mehr mit dem hohen Tempo, technoiden Look und der Effektorientierung moderner Actionstreifen. Gute Unterhaltung mit viel schwarzem Humor mit gelungenen Lachern und bestens aufgelegten Filmlegenden und ein furioses Filmende sorgen aber für ungetrübten Filmgenuss, der eine uneingeschränkte Empfehlung bekommen soll.

6,5/10 Kartoffelchips….äh,….Punkten

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