Allzu Verwirrendes und Konfuses von Ulli Lommel, der in seiner Zeit als US-Regisseur bis auf den durchwachsenen "Bogey Man" nichts mehr Nennenswertes zustande brachte. 2004 folgte dann auch noch "Daniel der Zauberer" mit einem gewissen Herrn Küblböck...
21 Jahre zuvor versuchte sich der ehemalige Fassbinder-Darsteller im Mystery-Genre, um diese Gurke zu fabrizieren, die dem Zuschauer leider allzu viel Sitzfleisch abverlangt. Der deutsche Titel dröhnt mal wieder alles zu und wird dem eigentlichen Ergebnis in keinster Weise gerecht: Es geht um eine Kindheit im Puff, Lustmorde und die schizophrenen Rollenwechsel einer verrückten Frau. Das alles liest sich spannender und verstörender als es wirklich ist.
Lommel legt die Geschichte über einen extrem langen Zeitraum an, wechselt die Location von London nach Arizona, um dabei die Story nicht nur einmal aus den Augen zu verlieren. Spätestens nach der ersten Hälfte tritt die Handlung nur noch auf der Stelle, dreht sich im Kreis und treibt den Zuschauer in schläfrigen Wachzustand mit der permanenten Lust, endlich den Ausknopf zu betätigen. Erst der Mord mit der elektrischen Zahnbürste (!) ist ein kleiner Wake-Up, durch mehrere Softsexszenen wird der Streifen auch noch ein wenig sleazy. Ansonsten gibt es Schaufensterpuppen und abgedunkelte Zimmer, auf eine drastistische Szene wie die in "Nightmare in a Damage Brain" wartet man fast schon sehnsüchtig, letztendlich jedoch vergeblich. Hauptdarstellerin Susanna Love hatte zu wenig Ausstrahlung um in einer eigentlich komplexen Rolle zu überzeugen.
Dass Ulli Lommel mit Streifen wie diesem in Amerika nie richtig Fuß fassen konnte verwundert nicht - mit Blick auf die Filmographie wurde es auch nicht wirklich besser. "Olivia" ist Mystery im Schnarchmodus mit einer Story ohne Highlights und Innovationen. 2 von 10 Punkten.