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Dem Washingtoner Polizisten John Cale wurde gerade sein Traumjob verwehrt, für den Secret Service als Personenschützer von Präsident James Sawyer zu arbeiten. Weil er seiner kleinen Tochter die schlechte Nachricht schonend beibringen will, nimmt er sie mit zu einer Besichtigungstour durch das Weiße Haus. Doch plötzlich wird der gesamte Gebäudekomplex von einer schwer bewaffneten paramilitärischen Gruppe gestürmt und besetzt. Während die Regierung ins Chaos stürzt und allen die Zeit davonläuft, liegt es an Cale, den Präsidenten, seine Tochter und das Land zu retten.

Das Weiße Haus hatte es in den letzten Jahren nicht leicht. In Olympus has fallen wird es böse durchsiebt, in Sharknado 3 sogar vom Washington Monument zu Tode penetriert, da darf natürlich Bombast-Schwabe Roland Emmerich mit seiner Version auch nicht fehlen. Speziell White House down und Olympus weisen dabei sehr starke Ähnlichkeiten auf. Beide wurde im selben Jahr gedreht, basieren auf dem klassischen Die Hard Prinzip und sind an manchen Stellen, wie dem Abschuß der Helikopter vom Dach aus, sogar richtiggehend identisch.
Persönlich würde ich aber deutlich die Olympus variante vorziehen, allein schon aus dem Grund weil sie ehrlicher und auch härter ist. Emmerich kann wieder mal der Versuchung nicht widerstehen, die Geschichte wesentlich familienkompatibler aufzuziehen. So gibt es nicht nur den einsamen Helden, sondern auch dessen altkluge Tochter, die im Gebäude voller Terroristen verbleiben. Spätestens als die dann noch am Ende The Rock nachspielt erfüllt mich doch eine gewisse Übelkeit. Ganz ok dafür den Präsidenten ein wenig persönlicher zu zeigen. Das dieser an Obama angelehnt wurde merkt zwar jeder sofort, aber im Zuge des Überfall sieht man ihn dann auch mal beim Nikotinkaugummi kauen, Turnschuhe zur Flucht anziehen oder vor einem Schuß erstmal die Brille aufzusetzen, was man sonst wohl nie in der Öffentlichkeit erleben würde.
Auch recht gut gelungen war, das man das wirkliche Motiv der Multikulti Terroristengruppe unter der Leitung eines altgedienten Mitarbeiters im Haus erst gegen Ende erfährt. Das es nicht um die anfangs geforderten 400 Mio geht war ja relativ zügig klar. Bis sich das Zweierteam aus Ex-Soldat und Präsi im Schlepptau nach draußen kämpfen dürfen, gibt es natürlich auch wieder die übliche Zerstörungsorgie mit einigen guten Computereffekten. Zusätzlich wird auch noch Air Force 1 (mit einer Atombombe?? Blöde Idee) sowie die Präsidentenlimousine zerlegt und zusammen mit den Gebäudeschäden und den abgeschossenen Black Hawks kommt da doch einiges auf den Steuerzahler zu.
das alles mit dem Emmerich eigenen "kein Film ohne Flagge in Großaufnahme" Hurra Patriotismus geschildert wird, darauf kann man sich ja seit langem einstellen. Unterhaltsam ist es aber allemal und sogar stellenweise mit witzigen Kommentaren aufgelockert ("wir werden von Tauben angegriffen, sie sind gut organisiert und in der Überzahl"), da gehen die gut zwei Stunden recht entspannt vorbei. Im Gegensatz zu Olympus verspüre ich aber auch keinen Drang mir die DVD zuzulegen.
6/10

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