kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 25.01.2014
Die Ausgangssituation mitsamt Vater-Tochter-Problematik und Unterschätzung des Helden ist inzwischen kein akzeptabler Actionfilm-Grundteig mehr, sondern eine in ihrer Offensichtlichkeit schon penetrante, längst überreizte Allerweltsformel.
Und doch hat mich Emmerichs Krachbumm eher bei Laune gehalten als der brutalere, aber reaktionär-dümmliche Fuqua-Streifen. "White House Down" wirkt abendfüllender und sättigender, weil das Drehbuch den Handlungsbogen auch jenseits der Schlüsselsequenzen aufflockt. Das mag am nicht ganz so hanebüchenen Gegnermodell liegen, aber auch an der Präsi-Bodyguard-Konstellation, deren Buddy-Potenzial Emmerich stärker betont als Fuqua. Vor allem Jamie Foxx profitiert davon, bekleidet er im Gegensatz zu seinem Pendant Aaron Eckhart doch nicht nur eine Funktion, sondern versucht, hinter dem Anzug einen Menschen nachzuzeichnen, was in diversen Szenen zu ironischen Funken führt, die leider manchmal an Channing Tatums blassem Teint abprallen. Es ist aber am Ende wohl Geschmackssache, welchen der beiden Filme man bevorzugt - "White House Down" ist eben eher ein Kind der 90er, während "Olympus Has Fallen" den 80ern zulächelt. Der Trick liegt darin, beides auf seine Art zu mögen.
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