Zusammen mit seiner Familie zieht der 17-jährige Eli auf eine abgelegene Farm im amerikanischen Hinterland. Ganz in der Nähe der Farm liegt ein Wald, welcher auf Eli eine unerklärliche Faszination ausübt. Eines Tages lernt der Teenager die mysteriöse Amanda kennen, die ihm das Versprechen abnimmt, für immer dem Wald fernzubleiben. Eli hält sich jedoch nicht daran. Ein Fehler, mit grausamen Konsequenzen.
"Last Kind Words" ist das Langfilm-Debüt von Kevin Barker und dürfte bei so manchem Zuschauer durch eine in die Irre führende Altersfreigabe für so manche Enttäuschung sorgen. Härten oder gar blutige Passagen sind überhaupt nicht enthalten, weshalb die 18er Freigabe auch ziemlich überzogen erscheint und falsche Hoffnungen wecken kann. Dennoch wären schlechte Bewertungen meiner Meinungen nach unbegründet, präsentiert sich hier doch eine äußerst gelungene Kombination aus Mystery-Thriller-und Gruselfilm, die streckenweise schon ein wenig an den Klassiker "Ghost - Nachricht von Sam" erinnert. Steht doch auch in vorliegender Story eine Art Liebesbeziehung zwischen einem Menschen und einem Geist im Fokus des Geschehens, das aber keinesfalls gänzlich auf diese ungewöhnliche Romanze ausgelegt ist. Vielmehr handelt es sich um ein in der Vergangenheit begründetes Geheimnis, das im Prinzip mit fast jedem der Hauptdarsteller zu tun hat und mit der Zeit immer weiter freigelegt wird, bis am Ende keinerlei unbeantwortete Fragen übrig bleiben. Dabei kann man jedoch auch schon relativ frühzeitig auf die Zusammenhänge stoßen, denn man muss nicht wirklich das Abitur gemacht haben, um hinter die mysteriösen Ereignisse zu kommen die sich hier abspielen.
Diese gewisse Vorhersehbarkeit der Abläufe sind dann aber auch das einzige Manko das man Regisseur Barker vorwerfen kann, denn ansonsten schafft es der gute Mann durchaus, einen mit durchgehend unterhaltsamer Filmkost zu bedienen, die phasenweise auch eine richtig gute Gruselstimmung aufkommen lässt. Natürlich leidet durch die Durchschaubarkeit ein wenig der Spannungsbogen, denn was im Prinzip relativ gut-und gekonnt aufgebaut wird, fällt an mehreren Stellen ohne Not ein wenig in sich zusammen. Mit zunehmender Laufzeit lässt "Last Kind Words" immer stärkere Elemente des Dramas und streckenweise auch einer Tragödie erkennen, die in der Kombination mit den Love Story Zügen sehr gut zusammen passen. Durch das sehenswerte Schauspiel der jeweiligen Akteure wird dieser Eindruck noch zusätzlich unterstützt und mir persönlich hat insbesondere der unverwüstliche Brad Dourif in einer tragenden Nebenrolle äußerst gut gefallen. Aber auch die beiden Haupt-Charaktere Eli und Amanda können sich jederzeit sehen lassen, wobei der extrem sensible junge Mann am Ende einen Schritt wagen soll, der dem Ganzen eine melancholische Note verleiht.
"Last Kind Words" ist insgesamt gesehen vielleicht sogar eher ein Film der hauptsächlich das weibliche Geschlecht ansprechen dürfte, denn der Erzählstrang der ungewöhnlichen Romanze mit bitterem Ende dürfte in erster Linie auf das sogenannte "schwache Geschlecht" ausgelegt sein. Doch auch Männer können hier durchaus einen blick riskieren, auch wenn der aufgrund der hohen Alterseinstufung eventuell zu erwartende Härtegrad vollkommen ausbleibt. Und so sollte man schon im Vorfeld ganz genau wissen auf welche Art von Film man sich hier einlässt, denn nur so kann man einer ansonsten aufkommenden Enttäuschung vorbeugen. Irgenwie ist es auch gar nicht so leicht dieses Werk und seine hinterlassenen Eindrücke richtig in Worte zu fassen, denn irgendwie gestaltet sich das gesamte Szenario ohne jegliche Höhepunkte und dennoch ist man nach der Sichtung der Meinung, einen schönen und berührenden Genre-Mix gesehen zu haben.
So kommt es also einmal mehr auf die Betrachtungsweise eines jeden Zuschauers an und auf keinen Fall sollte man mit der Erwartung an einen waschechten Horrorfilm an dieses Werk herangehen. Wer Filme wie den schon kurz erwähnten "Ghost - Nachricht von Sam" zu schätzen weiß dürfte auch bei "Last Kind Words" auf seine Kosten kommen, auch wenn man die beiden Story's nur bedingt miteinander vergleichen kann. Wie dem aber auch sei, mir hat die Geschichte ganz gut gefallen und für eine einmalige Sichtung eignet sich dieses Werk auf jeden Fall. Ob es auch zu mehr reicht muss jeder für sich selbst entscheiden, denn einen echt nachhaltigen Eindruck hinterlässt das Szenario nicht unbedingt.
Fazit:
Hier darf man nicht aufgrund der Bilder auf der Rückseite des DVD-Covers und der viel zu hohen Freigabe auf einen echten Horrorfilm hoffen, denn dann ist die Enttäuschung am Ende vorprogrammiert. Wenn man sich jedoch auf einen größtenteils gelungenen Genre-Flick einlassen kann, dann dürfte man bei "Last Kind Words" auf keinen Fall etwas falsch machen.
6/10