Spike Jonze-Filme haben mir bisher eigentlich immer echt gut gefallen. Ich denke da nur an sein Meisterwerk BEING JOHN MALKOVICH, welcher mich wie eine Bombe traf.
Das ich HER jetzt schon mitlerweile ein Jahr in meinem Regal stehen habe und bisher nicht den größten Reiz verspürte ihn zu schauen, lag anfangs an der Aufmachung, der Beschreibung und dem Fakt dass es sich ua um einen Liebesfilm dreht. Da kann ich nicht so gut mit.
Was mir hier dann allerdings aufgetischt wurde, lässt mich doch etwas an mir selbst zweifeln dass ich kein Vertrauen in Jonze hatte und HER nicht schon viel eher gesichtet habe.
Denn der Film ist richtig gut und kann eine Menge.
Klar ist es ein Liebesfilm, aber sie spielt in der nahen Zukunft, was sehr interessant gestaltet ist, und bringt somit einen kleinen Science Fiction-Flair mit ein. Auch sind viele Szenen wirklich lustig geraten und erhöhen den Komödien-Anteil enorm.
Es ist einfach interessant zu sehen, wie die Computer größtenteils nur noch mit Sprachsteuerung funktionieren und wie unser Hauptdarsteller mit Liebeskummer umgeht, wo er doch gerade ein Operation System Programm mit wachsender Intelligenz installiert hat. Das dieser OSP vom ihm mit weiblicher Stimme ausgestattet wird liegt natürlich auf der Hand. So kommt es zu einer speziellen Romanze, wie sie nur aus der Zukunft kommen kann.
Die Lauflänge ist da auch nicht zu lang geraten. Der Film hat ein super Tempo. Man kommt mit und es wird auch nicht langweilig. Lediglich im dritten Viertel schleichen sich wenige Szenen ein, die etwas zu lang geraten sind und ein kleines Bisschen Zähigkeit versprühen.
Schauspielerisch ist hier hohes Niveau zu erwarten. Man nimmt Joaquin Phoenix zu jeder Zeit seine Lebenslage ab und teilweise kann man sein Handeln sogar nachvollziehen.
Fazit:
Wären da nicht diese Kraftausdrücke, könnte man HER als Familienfilm empfehlen. Mal eine etwas andere Liebesgeschichte als wie gewohnt. Teilweise herzerwärmend, teilweise traurig oder auch sehr lustig. Es verliert sich aber nie im Kitsch. Klare Empfehlung!