Nach den großartigen Jess Franco Interviews auf der "Lust für Frankenstein"-Doppel DVD hatte ich richtig Lust, mir einen Film von diesem Mann zu Gemüte zu führen, da ich wie bereits erwähnt noch nicht viel von ihm kenne. Meine Wahl viel dann auf diesen Zombiereißer.
Die Inhaltsangabe mag sich vielleicht recht interessant anhören, aber das, was aus der Story gemacht wurde, ist es leider nicht. Es gibt einige Stellen, in denen so gut wie nichts passiert, was zu langer Weile führt. Das sind dann die Momente, wo ich während des Films aus dem Fenster schaue und mir denke: "Oh, die Sonne kommt hinter den Wolken hervor. Eigentlich könnte ich jetzt rausgehen."
Gute Schauspieler sucht man in diesem Film natürlich vergebens, aber das dürfte niemanden überraschen. Gleich zu Beginn gibt es zwei unglaublich untalentierte Mädels, die einen Abstecher in die Oase machen und durch zwei Arme aus der Erde (absolut schlecht gemacht!) und subjektive Kameraführung mit eingefrorenem Bild aus dem Leben scheiden.
Sehr schlecht ist auch der Bösewicht (der Typ, der für die Oasenkarte gemordet hat), der einen Zombieangriff verletzt überlebt, wahnsinnig wird und in die Stadt zurückkehrt, wo er zusammenbricht und tot geht. Zum Glück haben die Einheimischen Erfahrung mit sowas und verbrennen den Mann, da sie wissen, dass er ansonsten als Untoter auferstehen und weiter schlechte schauspielerische Leistungen abliefern würde.
Zu schlechten Schauspielern gehören selbstverständlich schlechte Dialoge und die gibt es hier en masse. Zwei Dialoge sind mir hierbei auf meinem Zettel in Erinnerung geblieben.
Zum einen haben wir da die Szene, in der der studierende Sohn vom Tod seines Vaters erfährt und von einer Freundin mit tröstenden Worten wie "Es tut mir so leid!" über den Flur begleitet wird. Doch als das Mädel einen anderen Freund trifft (ca. 2 Sekunden später), geht sie zu diesem, lässt Robert im Stich und ruft fröhlich: "Machs gut, Robert!".
Zum andern die bereits erwähnte Szene, in der der Wahnsinnige in die Stadt kommt, zu Boden stürzt und mit dem Tode kämpft. Eine Person schnappt ihn sich und schüttelt ihn mit den Worten "Wo ist die Oase?" durch, was ein Einheimischer mit den Worten "Lasst ihn in Ruhe! Ihr seht doch, dass er stirbt!" quittiert. Also ich fands amüsant.
Wer sich jetzt denkt "Was interessieren mich Handlung und Schauspieler? Hauptsache die Zombies lassen es ordentlich krachen!", den muss ich enttäuschen.
Da haben wir zum einen die Zombies, die alles andere als gut gemacht sind. Zur Darstellung dieser wurden einfach ein paar Menschen genommen und ein Auge oder beide Augen zugekleistert oder ihnen wurden zwei Glupschaugen verpasst oder ein Regenwurm auf die Nase gesetzt (ich wusste garnicht, dass es dieses Getier in der Wüste gibt, aber naja). Ein Zombie sticht besonders heraus und zwar der, der nicht von einem Menschen dargestellt wird, sondern nur aus einem modelierten Totenschädel mit einem Auge besteht und demzufolge auch nur für Nahaufnahmen, in denen er in die Kamera gehalten wird, verwendet werden konnte.
Die Bluteffekte können ebenfalls nicht überzeugen, da sie sich auf Kratzer und eine simple Organentnahme beschränken.
Am Ende des Films gibt es noch ein paar große Worte. Der Scheich kommt angeritten und fragt den Überlebenden: "Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?". Dieser antwortet tiefgreifend: "Lediglich mich selbst!". Kann man einen Film besser enden lassen? Ich denke schon!
Insgesamt ist dies sicherlich kein sehenswerter Streifen, aber Freunde des schlechten Geschmacks werden auf Grund des hohen Trashfaktors ihren Spaß haben.