Eines der größten Phänomene im Horror-/Fantasiefilm-Bereich ist es ja, dass oft auch die Filme geliebt werden, die es künstlerisch gesehen eigentlich in keinster Art und Weise verdient hätten. Jess Francos Kult beispielweise gründet bei bestimmt 95% seiner Filme auf diesem merkwürdigen Sachverhalt. Und wenn dann, wie bei der "Oase der Zombies", auch noch Ingredienzien wie "erstmals auf Deutsch", "80er Jahre Produktion" und eben "Zombies" mit in die Waagschale geschmissen werden, dann schiebt man unter Umständen auch mal die Freundin/Frau, die einen doch so gerne ins Bett locken will, desinteressiert weg ins andere Zimmer und legt doch lieber den besagten Film ein: Schlecht ist der Film wirklich. Er zieht sich unnötig in die Länge und bietet viel zu wenig Effekte - man weiß am Ende, weshalb eine deutsche Veröffentlichung 20 Jahre hat auf sich warten lassen. Auch ist verständlich, warum viele ausländische Fassungen (z. B. die englische oder die holländische) dieses Machwerk um ca. 10 Minuten gekürzt haben: man musste halt die wenige Action etwas kompremieren. Franco kann es spektakulärer und er kann "besseren" Trash fabrizieren, beispielsweise mit seinem "Hexentöter von Blackmoor" (Tipp!). Träumt man sich jedoch in die Entstehungszeit des Films zurück, wünscht sich so mancher allerdings, er hätte dieses Werk einmal auf der großen Kinoleinwand in irgendeinem schäbigen Kino sehen können. Nur dann weiß man bestimmt, was es bedeutet, heutzutage nur noch mit gelacktem US-Teenie-Popcorn-Schleim zugekleistert zu werden! Aus dem Traum dann aufgewacht kann man sich anschließend auf den Weg zur Freundin/Frau ins Zimmer nebenan machen und... (siehe oben).
P.S.: "X-Rated" präsentiert den Film laut Backcover der Kas-
sette, "zum ersten Mal in deutscher Sprach" (so wört-
lich!) - ist aber halber Etikettenschwindel: Der Film ist
lediglich deutsch untertitelt, ansonsten in englischem
Ton! Durch irgendeine Prüfung (FSK oder dergleichen)
ist der Film offensichtlich nicht gegangen.