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„Cover Hard 2“ ist ein weiterer genretypischer Vertreter des Hongkongfilms rund um Polizisten, Verbrecher und Undercoveragenten, von dem sich Quentin Tarantino für „Reservoir Dogs“ inspiriert lassen hat. Leider bleibt er aber hinter den durchschnittlichen Verwandten zurück.

Im Mittelpunkt steht einmal mehr Chow-Yun Fat als Undercoveragent, der aus seinem Job eigentlich aussteigen und heiraten würde. Da sein Onkel aber auch bei der Polizei ist, lässt er sich zu einem letzten Einsatz überreden und schleust sich in eine Verbrecherbande ein, die es sich zur Aufgabe gemacht hat Diamantenhändler zu überfüllen.

So weit so gut, die Geschichte ist zwar nicht die einfallsreichste, könnte aber für einen prima Actionfilm herhalten. Leider ist diesbezüglich aber extremer Leerlauf. Außer beim ersten Überfall und beim bleihaltigen Ende gibt es nämlich nicht viel Action zu sehen. So wird der Film eintönig und beginnt zu langweilen.

Chow-Yun Fat schlägt sich auf überzogen witzige Weise mit seiner Alten rum, die am liebsten mit einem alten Knacker abziehen möchte während sein Onkel sich gegen einen anderen Polizisten zur Wehr setzen muss, der unbedingt seinen Job haben möchte und alles daran setzt, dass Onkels Ermittlungen keinen Erfolg haben. Polizeiarbeit wie man sie sich wünscht, denn zu allem Überfluss drohen nun noch Ko Chows verdeckte Ermittlungen aufzufliegen, da der nämlich Waffen an die Räuber verkauft und dazu noch von der Polizei oberserviert wird.

Leider plätschert der Film recht handzahm vor sich hin, ohne mal einen Weg einschlagen zu wollen. Ko Chow hat Probleme mit seinen Undercoveraktivitäten, Onkel Stress mit seinem Kollegen und ich habe es schwer die Augen offen zu behalten. So wird das Werk erst zum Ende hin etwas besser, wenn endlich die „Reservoir Dogs“ Elemente zum Tragen kommen.

Denn nachdem Chow sich in der Bande „eingelebt“ hat knüpft er Freundschaft mit einem der Gangster, was schließlich zu dazu führt, dass dieser ihm beim letzten missglückten Überfall das Leben rettet. Dort bekommt man dann auch die beste Action des Films zu sehen, die aber weder aus spektakulären Schießereien noch aus spannenden Autoverfolgungsjagden besteht. Alles sehr solide inszeniert, aber ohne wirklichen Pepp.

Ordentlich Murks wurde auch wieder bei der deutschen Synchronisation verbrochen, denn die meisten Stimmen passen nicht zu den Figuren oder Sätze wurden scheinbar alles andere als sinngemäß übersetzt. Wirkt jedenfalls alles ehr ungelenk und billig.

Auf Charaktervertiefungen wird ansatzweise eingegangen, aber weder der trinkende und um seinen Job bangende Onkel, noch der um seine Freundin bangende, traumatisierte und manchmal sehr blasse Ko Chow werden vertieft.

Fazit:
So bleibt ein weiterer Hongkongfilm, der keine neuen Akzente setzen kann, sondern nur altbewährtes wieder aufbereitet. Da es hier aber sehr wenig Action und dafür um so mehr lahme Dialoge gibt (Liegt eventuell an der Synchro) bleibt dieser Film knapp unter dem Durchschnitt. Aus dem Osten nichts neues...

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