Zwei Hälften..eine gut, eine Mist...21.12.2017
Michael Caine sehen wir hier in einer altersgerechten Rolle. Er lebt in Paris, die Frau ist tot, die Kinder in den USA, entfremdet. Sein Dasein ist fahl, die Tage grau, die Liebste fehlt. Verständlich. Und französisch kann er auch nicht, der bornierte Amerikaner. Eines Tages trifft er zufällig ein junges Mädchen, und diese hilft ihm aus dem Sumpf der Traurigkeit heraus. Er Vaterfigur für sie, sie Tochterfigur für ihn. Doch dann kommt ein Suizidversuch...und tataaa: Auftritt der beiden eigenen Blagen samt einem radikalen Bruch im Film.
Regie und Drehbuch in der Hand derselben Frau, das kann nicht gutgehen. Und so ist es hier in der Tat...die zweite Filmhälfte ist ein einiziger Krampf und Kampf mit Klischees und bekannten Sujets. Sie ergibt vor allem aus der Sicht der bisherigen Ereignisse keinen Sinn und zwingt Figuren dazu, Dinge zu tun, die so lebensfern sind wie sonst nur was. Und als dann alle per Happy-End vereint sind, setzt das entsprechend dämliche Ende dem ganzen noch die Krone auf.
Schade, denn Miachael Caine gibt hier wieder einmal eine feine Figur ab, die anderen Darsteller sind schnell wieder vergessen, ebemso der Film, der von der Regie zu bemüht in Szene gesetzt wird. man will unbedingt großes zum Ausdruck bringen, doch das Thema des Streifens taugt eher für einen kleinen, feinen Film...eben für die erste Hälfte. daher: nur diese gucken und dann den Rest vorspulen...oder gleich weglassen. Schade, denn gerade die erste Hälfte war anrührend, so nur 5/10.