Polizeithriller mit Starbesetzung, im shoot-to-kill Modus, aus der fleißigen Feder von Pepe Marcos, der sich seit Beginn der Achtziger Jahre in über dreißig Arbeiten mit den Auseinandersetzungen von Recht und Gerechtigkeit im Zusammenstoß mit der kriminellen Unmoral beschäftigt hat. Auch hier steht wieder ein hochdekorierter Cop im Mittelpunkt der Geschichte, die Identifikation mit Rang und Abzeichen, die, ausnahmsweise unterstützt durch Mitstreiter den Kampf gegen das Syndikat des Grauens und dessen Untaten aufnimmt. Manila's Finest; die Öffentlichkeit wird gesucht, und die Waffen sprechen:
Lt. Bobby Sandoval [ weinerliche Aussprache: Rudy Fernandez ] vom Western District Police Department, Abteilung Anti-Narcotics hat es sich vor allem zur Aufgabe gemacht, den Drogenhändler Don Pedro [ Vic Diaz ] zur Strecke zu bringen, koste es, was es wolle. Dabei stört ihn in seiner Amtsausübung zwar zu Beginn die permanent auf Pressefreiheit drängende Reporterin Olga [ Star Querubin ], ist dies Problem aber nach einer gemeinsamen Liebesnacht aus der Welt gebracht. Anders verhält es sich mit Don Pedros rechter Hand Ryan [ Edu Manzano ], der sich insgeheim schon dessen Freundin Barbara Ramirez [ Ali Sotto ] als Geliebte geschnappt hat, zusammen mit Mike [ Efren Reyes Jr. ] die junge, auftreibende Kraft in der Gang darstellt und den Weg nach oben mit ebenfalls vermehrter Skrupellosigkeit anstrebt. Während Sandovals Kollegen wie Lt. Mendoza [ Zandro Zamora ] mehr oder weniger offen auch den Verlockungen des schnellen Geldes erlegen sind, treibt auch sein direkter Vorgesetzter Col. Cleofas [ Zaldy Zshornack ] das Bewahren von Recht und Ordnung um, zu dessen Erhaltung bald zu drastischen Mitteln gegriffen wird.
Schießübungen auf dem Stand und dem Truppenplatz als Einstellung für spätere Massaker, ist doch die Waffe hier überall dabei und zumeist auch im Einsatz. Debattiert wird wenig, vielmehr die Anordnung für das Ausschalten des Feindes gegeben, die Verzögerungen dessen nur missmutig aufgenommen und die Angriffstruppen verstärkt. Das Ärgernis des Polizisten, der diesem Widerstand entgegnen muss, liegt dabei nicht bloß im Gegner des Crime Godfather, im Druglord und seinen Schergen, sondern bis auf eine späte Assimilation auch in zuviel Gesellschaft und dem bunten Treiben all der Normalbevölkerung begraben.
Denn mit der Selbstjustiz, die hier nötig ist und auch nicht weiter diskutiert, sondern final auch mit dem Segen des Vorgesetzten und so der Allmacht der Polizei ausgeführt wird – Geschehnisse spielen kurz vor dem Interior and Local Government Act, der Umwandlung zur Nationalpolizei und der Überwachung durch die National Police Commission, und weit vor aktuell tatsächlich negativ aufgenommenen Vorkommnissen –, kann man vielleicht den Kriminellen zu Leibe rücken, aber zieht den Protest der Gesellschaft auf sich. Bei einer einleitenden Razzia werden gar westliche Clubbesitzer, die nichtsahnend vom Gebaren des 'Kotong Cop' dagegen protestieren, ab- und von der Inszenierung auch vorgeführt. Auch die Vierte Macht im Staat, die Freiheit der Presse, bekommt erst vom Lt. selber die aufzeichnende Kamera und die Beweise der Polizeibrutalität entrissen, und wird schließlich als Gespielin des Helden, der er nun einmal ist und bleibt, okkupiert. Eine Legitimation der körperlichen Kraft.
Kaaway Ng Batas, der 'Enemy Act', dient dabei immer als Rechtfertigung für dringend erforderliches forsches Agieren, bringt doch jegliche Rücksicht und weiteres Hinauszögern vor allem den Unschuldigen in der Geschichte alsbald auch den Tod; zusätzlich wird zwar keine großartige Glorifizierung angestrebt, aber jegliches Tun mit emotional angelegten Rückblenden in die Kindheit untermalt, die dramaturgisch derart simpel den großen Schwachpunkt darstellen. Ansonsten ein wie gewohnt schnörkelloses Vorgehen, im Film wie auch von ihm, in der die Erzählung ohne viel Worte und stattdessen mit Taten, mit Razzien, nicht mit Observationen und mit der Wahl der Waffen und nicht dem Suchen von Beweisen auskommt. Eine Zollbehandlung am Airport entwickelt sich zum wilden Gemetzel, dass elf Tote, darunter auch herbeieilende Mannschaften der Flughafensicherheit und Bundesbehörden in den Austausch von Patronen, Blutspritzern und Einschusslöchern involviert.
Sonstige Actionszenen bleiben kleiner in der Haltung, werden beengte Innenräume, die Loge einer Rennbahn, das mit Vasen vollgestopfte Wohnzimmer einer Mitwisserin oder eine Tiefgarage bzw. Lagerhalle für diverse Scharmützel, Schusswechsel und den folgenden Abtransport von Leichenwagen gewählt. Marcos, einer der versierteren Regisseure für derlei Aktivitäten, scheint hier noch etwas zu üben, mehr Augen für die Belange seines Martial Law Vertreters und weniger für die passende Choreographie zu haben, erreicht aber immer noch ein jederzeit routiniertes Werk.