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Der beste Regisseur kann keinen guten Film aus dem Boden stampfen, wenn das Budget es nicht zulässt. „Partners in Action“ war die erste Produktion der noch recht jungen B-Schmiede Hannibal Pictures. Zusammen mit den kanadischen Kollegen von GFT Entertainment sind sie dem geneigten Genrefan wohl am ehesten durch den unterirdischen „Absolon“ und Jean-Claude Van Dammes nächsten Film „Kumite“ bekannt. Nun stehen für Kumite aber auch 16 Millionen Dollar zur Verfügung, während bei „Partners in Action“ noch wesentlich kleinere Brötchen gebacken werden mussten: 3,5 Millionen.

Immerhin versteht Regisseur Sidney J. Furie („Iron Eagle“) auch im hohen Alter noch sein Handwerk, tat aber hiernach gut daran sich mit Dolph Lundgren zusammenzutun. Die unter Nu Image entstandenen „Detention“ und „Direct Action“ sind jeweils weit professioneller, als der hier vorliegende „Partners in Action“. Hoffen wir, dass er, nachdem er vor „The Mechanic“ krankheitsbedingt passen musste und Lundgren zu seinem Regiedebüt kam, bei „The Controller“ dort weitermacht, wo er bei „Direct Action“ aufgehört hat und wenden uns diesem mittelmäßigen Studiodebüt zu.

Armand Assante, der seinen Durchbruch nie schaffte und außer größerer Rollen in „1492: Conquest of Paradise“ und „Judge Dredd“ nichts Nennenswertes auf der Habenseite verbuchen kann, bereitet sich langsam auf sein Altenteil vor und nimmt deswegen auch alles an, was er bekommen kann. Ein außergewöhnlich guter Schauspieler war er zwar nie, aber als vom Schicksal geplagter, alkoholabhängiger, heruntergekommener Ex-Cop und jetziger Wachmann schlägt er sich passabel. Bleibt nur die Frage, ob er da wirklich viel spielen musste, denn so hüftsteif, wie er hier durch die Gegend läuft, könnte man meinen, dass es um seine Gesundheit nicht zum Allerbesten steht.

Nun beobachtet Jack (Assante) aber, dass während eines missglückten Drogendeals hinterrücks der korrupte Cop Tony (Alex Karzis, Furie besetzte ihn u. a. auch in „Detention“ und „Direct Action“ erneut) seinen Partner über den Haufen schießt und es von nun auf den Zeugen abgesehen hat. Ihn als Polizistenmörder in den Medien verunglimpfend, setzt er alles daran Jack zu töten. Der knapp Entkommene wird von zwei Jungen aufgelesen, die ihn für einen Verbrecher halten und schnurstracks im Keller fesseln. Da muss Jack schon seine ganze Überzeugungskraft aufbieten, dass die beiden Knirpse seinen alten Kollegen anrufen, damit der sie über seine Tugendhaftigkeit aufklärt. Oh man...

Das Skript stinkt von Beginn an zum Himmel. Der Junge hört auf den Namen Teddy, ist rebellisch veranlagt, kommt auf die aberwitzige Idee Jack in Familienkeller anzuketten und verschweigt das natürlich vor seiner Mutter, bevor er dann mit Jack ausbüchst, um dessen Unschuld zu beweisen. Zudem experimentiert der Knabe noch mit Silvesterböllern und kann Wagen knacken. Ach ja, Halbwaise ist er auch noch.
Was bald folgt, ist eine wenig spannende Hetzjagd quer durch die Stadt, die dann final in Teddys Haus endet.

Furie holt das Maximale aus dem niedrigen Budget aus und liefert verhältnismäßig ordentliche Action ab. Viel Dolles ist jedoch nicht dabei. Eine etwas längere Verfolgungsjagd per Motorrad und PKWs geht in Ordnung (was wohl auch der Routine von Kameramann Curtis Petersen („Tiger Claws“, „Last to Surrender“) zu verdanken ist), der möchtegernspektakuläre Bike-Stunt, geht in anderen B-Film bestimmt nicht als Höhepunkt durch und gute Schieße- oder Kloppereien trifft man hier auch nicht an.


Fazit:
Bleibt festzuhalten, dass sich Furie mit seinem Stammpersonal (u. a, Petersen, Mif und Karzis) infolge bei Nu Image besser schlug. Der Mann ist zwar vom Fach, aber gegen mangelhafte Budgets kennt auch er kein Gegenmittel. Bleiben ganz knappe drei Punkte für einen weitestgehend langweiligen, unspektakulären und inhaltlich zu oft da gewesenen B-Actionthriller.

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