Mit dem knallharten Actionfilm "Raze - Fight Or Die" etabliert sich das Newcomer-Label Pierrot Le Fou nicht nur mit kleinen Schritten zu einer festen Größe auf dem hart umkämpften Home Entertainment-Sektor, sondern beweist mit seiner Titelauswahl auch Vielseitigkeit. Ob Slasher wie "Daddy´s Little Girl", subtiler Horrorschocker wie "Here Comes The Devil" oder zukünftige Titel wie die Tierhorror-Trashgranate "Piranha Sharks" oder das Remake zu "Silent Night - Deadly Night" - Pierrot Le Fou bedient jeden Geschmack und man darf gespannt sein, was uns das Label in Zukunft präsentieren wird!
Was das Label vor allem auszeichnet, ist eine kundenorientierte Strategie, die sich vor allem für den Filmfreund auszeichnet. Pierrot Le Fou spendiert dem Klientel nicht nur Wendecover ohne FSK-Plaketten - sondern peitscht notfalls Titel, wie den hier vorliegenden "Raze", bei der Juristenkommission durch, um ihn mit dem SPIO/JK-Siegel ungeschnitten auf den Markt zu bringen. Das freut den Fan und das Label darf sich der Sympathien seiner Käufer sicher sein.
"Raze" ist ein Actionfilm der harten Sorte, der sich am besten in das Subgenre des Martial Art-Films einordnen lässt. Er erfindet das Schnittbrot zwar nicht neu, ist aber vor allem für Genre-Fans und Freunde des gepflegten Exploitation-Kinos absolut empfehlenswert und eine gute Wahl:
50 Frauen werden entführt und wachen in einer Kampfarena auf, in der sie gegeneinander in einem Kampf auf Leben und Tod antreten müssen. Weigern sie sich, werden unmittelbare Angehörige getötet. Wer den Kampf gewinnt, sichert auch das Überleben seiner Angehörigen.
Soweit die Ausgangslage und die Storyline von "Raze", dem Regiedebut von Josh C. Waller. Und zugegeben: die Story von Gladiatorenkämpfen auf Leben und Tod ist wirklich mehr als ausgelutscht! Die einzige Neuerung ist, dass hier Frauen anstatt Männer um ihr Leben kämpfen. Sieht man darüber jedoch hinweg, bekommt der Zuschauer einen streckenweise sehr rauen, blutigen und brutalen Streifen geboten - sicherlich kein Film für Zimperliesen!
"In Ya Face, Bitch!" - so und nicht anders geht es in "Raze" zur Sache: knüppelhart, aber auch wenig abwechslungsreich. Und dennoch bietet der Film das, was man von einem Kampffilm erwartet: Blutige Kämpfe und jede Menge Gewalt mit wenig Tiefgang. Während die Fights perfekt in Szene gesetzt sind, bleiben die darstellerischen Leistungen allenfalls auf gesundem Mittelmaß - obwohl der Film mit einer durchaus namhaften B-Movie-Prominenz punkten kann: Stuntfrau Zoe Bell (bekannt aus Tarantinos "Death Proof"), Sherilyn Fenn ("Twin Peaks"), Rachel Nichols und Rosario Dawson prügeln sich, um ihre Familien zu schützen, dermaßen die Seele aus dem Leib, bis teilweise das, was früher einmal ein Gesicht war, als solches nicht mehr zu erkennen ist.
An der dargestellten Härte und dem Unterhaltungswert des Films scheiden sich jedoch eindeutig die Geister: während für die einen die SPIO/JK-Freigabe absolut in Ordnung geht, finden andere wiederum die dargestellten Brutalitäten bei weitem nicht so heftig und verweisen auf noch brutalere Titel wie "Arena".
Bejubeln die einen die blutigen Kämpfe - bemängeln die anderen die Einfallslosigkeit der Fights vor unveränderter Kulisse. Für die einen ist er spannend, für die anderen weniger.
Unterm Strich bleibt ein unterhaltsamer Exploitation-Flick mit einem Hauch von Grindhouse, dessen Zynismus oft wie ein Tritt in die Magengrube wirkt. Hart, dreckig und blutig - nichts anderes erwartet der Fan und nichts anderes wird ihm hier geboten!
Eine saubere Veröffentlichung, die Lust auf die weiteren Titel des Labels macht!