Mondo Cannibale 2 - Der Vogelmensch (1977)

7

von buxtebrawler - 05.03.2009

Noch bevor Deodato mit "Cannibal Holocaust" sein Meisterwerk schuf, drehte er diesen Film als Fortsetzung zu Lenzis zivilisationskritischem "Mondo Cannibale". Der Film besticht durch niedrigen unfreiwilligen Trash-Gehalt, völlige Humorlosigkeit und schwer verdauliche Bilder, die im krassen Gegensatz zu jedweder Dschungel-Romantik stehen und den Zuschauer mit Hauptfigur Harper mitfühlen lassen, bis sie sich irgendwann fast mehr vor sich selbst als vor den Kannibalen erschrecken... Mag das Thema "Kannibalismus" noch so exploitativ erscheinen, hier findet es nur am Rande statt und veranschaulicht eindrucksvoll, wie nutzlose zivilisatorische Werte in Extremsituationen sein können und wie sie von Urinstinkten verdrängt werden. Ein Kannibalenfilm, der seine Härte weniger aus grafisch exzessiv dargestellten Ausweidungen als mehr aus psychologischen Abgründen und Ur-Ängsten bezieht.

7

von Asbestos - 30.12.2008

Routinierter, aber noch recht überraschungsreicher Kannibalenfilm, der sich möglichst realistisch gibt, dabei aber auch noch als packendes Dschungelabenteuer taugt. Die vermeintlichen Menschenfress- und Tiertötungsakte dürfen natürlich ebenso wenig fehlen wie der obligatorische Überlebenskampf des Helden auf dessen Flucht aus der grünen Hölle. Meine Lieblingsszene ist ja die mit den Fleisch fressenden Termiten, denn die ist wahrlich derbe und richtig fieser, grimmiger Gore der alten Schule. Regisseur Deodato lieferte also eine erstaunlich solide Arbeit ab, die sich angenehm von den meisten anderen primitiven Kannibalenspektakeln mit deren banaler Sensationsgier abhebt, konnte aber seine Leistung bei seinem 2. Subgenrebeitrag NACKT UND ZERFLEISCHT noch deutlich steigern, denn der ist ja bekanntlich der Beste seiner Art. VOGELMENSCH ist aber ebenfalls einer der Hochwertigeren.

7

von Dennis O. - 01.08.2003

Extrem harter und rassistischer Kannibalenschocker, der von Ruggero Deodato allerdings packend inszeniert wurde. In Sachen Tiertötungen wohl das traurige Highlight des Genres, sei "Mondo Cannibale 2 - Der Vogelmensch" nur den hartgesottenen Fans empfohlen, zumal die Rollen hervorragend besetzt sind.

8

von SplatterFlo - 01.07.2003

Handlung: 4 Leute setzen ein Flugzeug im Dschungel ab. Als die Frau unter ihnen verschwindet, suchen die anderen nach Ihr. Es kommt zu Tod und Gefangennahme. Vom ersten Moment an versteht es Ruggero Deodato das Publikum an das Geschehen zu fesseln. Man will immer wissen, wie es weiter geht. Außerdem darf man viel an dem Leben der Kannibalen teilhaben. Endlich ein Film, wo man sieht, wie Kannibalen "wirklich" leben. Die Kannibalen werden glaubwürdig und interessant dargestellt. Man darf auch bei einigen Ritualen zusehen, die einigen Mitmenschen gut auf den Magen Schlagen könnten. Splatterfans werden eine große Freude daran haben, endlich auch mal einen spannenden Film sehen zu können, der nicht nur auf sinnlose Gewalt abzieht. Fazit: Glaubwürdiger und spannender "Dschungel-Kanibalen-Abenteurfilm". 8/10

8

von Derrick - 10.02.2002

Ordentlich gemachter Kannibalenfilm. Gute Darsteller und tolle Abenteueratmosphäre. Meiner Meinung nach der beste Teil der Mondo Cannibale-Serie. Die Story ist simpel: Ein Flugzeug stürzt ab.Der einzige Überlebende flüchtet in den Dschungel und wird prompt von einem Kannibalenstamm gefangen genommen. Er wird gefoltert und muß allerlei schreckliche Dinge mit ansehen, bis er zu guter letzt dann doch fliehen kann. FX- mäßig wird hier von Deodato noch nicht viel geboten aber verglichen mit dem ertsten Teil ist das doch eine 100%ige Steigerung. Man sollte hiebei beachten, das der selbe Regisseur 2 Jahre später mit Cannibal Holocauist einen der härtesten Filme überhaupt geschaffen hat. Leider werden aber auch in diesem Film wieder echte Tiere getötet. Das ist wirklich abartig und schmälert den Filmgenuß, trotzdem will ich den Film deswegen nicht schlechter bewerten! Für Kannibalenfans ein Muß und für Abenteuerfreax bestimmt auch interessant. Meine Wertung: 8/10