Das Forscherteam um Robert Harper ist auf der Suche nach einem Camp und muss deshalb auf der philipinischen Insel Mindanao zwischenlanden. Nach einer missglückten Landung machen sich Harper und sein Kollege Ralph auf, um den nahe liegenden Dschungel etwas näher zu erkunden, während der Pilot versucht das Flugzeug wieder instand zu setzen. Als sie das Camp ausfindig machen ist dort keine Menschenseele mehr anzutreffen, kein gutes Zeichen denkt sich Harper (…und er soll recht behalten).
Denn in der Nacht fällt ein Kannibalenstamm über das Flugzeug her, Pilot und Stewardess werden getötet, Ralph schwer verletzt und Robert in die Kannibalenhöhle verschleppt. Und dort erlebt er ein Inferno aus grausamen Ritualen, niederen Urinstinkten und Abscheu.
Mit "Ultimo Mondo Cannibale", der offiziellen Fortsetzung des erfolgreichen Vorgängers "Mondo Cannibale", übertrifft Ruggero Deodato meiner Meinung nach Umberto Lenzi’s Erstling. Zwar verläuft der ganze Film wie ein Remake, aber er ist irgendwie düsterer als der erste Teil und das mag ich, auch ist der gesamte Streifen ziemlich kurzweilig - was in diesem Genre eigentlich kaum der Fall ist.
Die Darsteller können für so eine Produktion auf jeden Fall überzeugen, sogar alte Genre - Veteranen wie Ivan Rassimov und Me Me Lay konnte Deodato gewinnen. Doch am meisten beeindruckt Massimo Foschi, denn er spielt den verschleppten Forscher, welcher die Greueltaten der Kannibalen "live" mit ansehen muß, da wundert es nicht wenn er im späteren Teil selber genüsslich ins Kannibalenfleisch beißt, jedenfalls eine interessante Entwicklung. Sogar die fiesen Ureinwohner sehen richtig "echt" aus, was ja bei ähnlichen Genre - Vertretern nicht der Fall war. Deodato behauptete sogar mal in einem Interview, für diesen Film mit echten Kannibalen gedreht zu haben, wer’s glaubt. Auf jeden Fall agieren fast alle auf gutem Niveau, schon mal ein dicker Pluspunkt.
Der Gore-Faktor spielt, genau wie beim Vorgänger, eine eher untergeordnete Rolle – doch wenn uns die Eingeborenen in ihre Stammesriten einweihen, dann wird’s heftig.
Für die Tierfreunde und Vegetarier sei gesagt, dass der Tiersnuff-Gehalt auf hohem Level gehalten wird. Diese Szenen schmälern meinen Gesamteindruck zwar nur minimal, aber für manch einen soll das ja echt zuviel sein. Naja, in den 70ern musste man halt die Leute mit einigen "Reality Bites" schocken. Achja, ein paar dieser Szenen hat Umberto Lenzi wiederum für seine zwei späteren Genre - Beiträge entwendet, wahrscheinlich wollte er uns auch so eine "Gesetz des Dschungel – Realness" vermitteln, who knows.
Fazit: Extrem guter Kannibalen-Streifen, welcher im Gegensatz zu seinen späteren Nachfolgern noch mehr auf Abenteuer und eine gute Story setzt. Obwohl Deodato eindeutig von Lenzi’s Frühwerk kopiert, kann er den Streifen trotzdem mit seiner eigenen Note verzieren. Für mich der beste Teil der "Mondo Cannibale" – Reihe!!!
(8/10)