Fellinis Stadt der Frauen (1980)

Mit Fellinis Werken bin ich bisher absolut nicht vertraut, das muss ich zugeben. So habe ich mir jetzt mal zwei Filme besorgt, 8 1/2 und DIE STADT DER FRAUEN. Mit letzteren möchte ich beginnen.

Es startet recht schwanzgesteuert und den Hauptprotagonisten soll diese Eigenschaft auch durch denb ganzen Film begleiten. Er sitzt im Zug, gegenüber von ihm eine hübsche Frau mit der er auch gleich anfängt zu flirten. Das endet dann auf der Zugtoilette, ehe sie urplötzlich den gerade zum stehen gekommenden Zug verlassen muss. Unser Hengst folgt der Hübschen natürlich.
Es gibt keinen Bahnhof oder eine sonstige Haltestelle, der Zug hält mitten im nirgendwo vor einer großen Wiese. Eine ganze Zeit verfolgt der notgeile Immerkönner die Lady, bis sie an einen ungewöhnlichen Ort gelangen. Die Stadt der Frauen! Oder besser das Haus der Frauen. Hier haben die Mädels es sich zur Aufgabe gemacht gegen jede Art der Unterdrückung zu rebellieren. Da hat es dann so ein Mega-Macho nicht leicht.

Es fallen sofort Parallelen zu Roman Polanski's WAS? auf. Eine Person die in eine Gruppierung gerät, welche sich anscheinend gegen sie verschworen hat. Das Ganze ist herrlich abgedreht, lässt aber ein wenig Spannung missen. Der Typ ist einfach auch so unsymphatisch, dass er mir den ganzen Film lang kein Stück leid tut. Seine überheblichen Macho-Attacken in denen er immer wieder Wörter wie smick, smack oder smash rauslässt sind abermals witzig anzusehen. Auch die Fäkalsprache kommt bei weitem nicht zu kurz.

Natürlich versucht er immer wieder zu flüchten, aber es scheinen alle unter einer Decke zu stecken und Personen die eben noch im Haus waren, kommen plötzlich an ganz anderen Orten hervor. Das hat alles einen kleinen mysterischen Beigeschmack.
Viel mehr kann ich leider auch nicht zum Film verfassen, da sonst eine zu hohe Spoilergefahr entsteht.

Fazit:
Nicht ganz die Klasse eines Polanskis, Fans dessen sollten aber auf jeden Fall einen Blick riskieren. Merkwürdiger Mix aus Komödie, Drama, Mystery und Erotik. Etwas lang geraten, kann man sich aber schon mal geben.