Mit "Il paese del sesso selvaggio" aka "Mondo Cannibale" aus dem Jahre 1972, schuf Regisseur Umberto Lenzi, ein neues Filmgenre und zwar das des Kannibalen Films. Allerdings stehen die Kannibalen hier nicht im mittelpunkt des Streifens, sondern nehmen nur eine unbedeutende Stelle im Film ein. Der Film erinnert mehr an einem Abenteuerstreifen, wo der Fotograf John Bradley (Ivan Rassimov), erst von einem wilden Stamm Eingeborener gefangen genommen und später in ihren reihen als Krieger und vollwertiges Mitglied aufgenommen wird. Umberto Lenzi zeigt hier vor allem das Leben im Dorf. Es werden vor allem Stammesrituale gezeigt. Leider verzichtete man auch in diesen Film nicht, auf das töten von Tieren. Ob es der Kampf zwischen einen Marder und einer Schlange ist, oder das töten eines Krokodils und das durchschneiden des Hales einer Ziege ist. Ich mag solchen Szenen nicht, zumal sie für den Film auch nicht von bedeutung sind, weshalb man auch darauf hätte verzichten sollen. Aber auch in den späteren Kannibalen Movies, sollten die Tierszenen weiter im mittelpunkt stehen. Was die Kannibalen anbelangt, da hält der Film sich ziemlich zurück. Zwar gibt es auch eine Fressszene zu bewundern, aber das wirkte doch noch ziemlich harmlos, im gegensatz zu den nachfolgenden Filmen, wo es sehr harte und brutale Fressszenen und Splatterszenen zu sehen sind. Auch Regisseur Umberto Lenzi, sollte noch zwei Kannibalen Filme drehen, die zurecht zu den brutalsten des Genres gehören. Es handelt sich um die Filme "Lebendig gefressen" (Mangiati vivi!, 1980) und "Die Rache der Kannibalen" (Cannibal Ferox, 1981)". Die Darsteller, allem voran Ivan Rassimov konnten überzeugen. Neben Rassimov, sieht man auch die sehr hübsche Me Me Lai, die ja auch noch in zwei weiteren Kannibalen Streifen auftreten sollte. Sehr schön sind auch die Naturaufnahmen die mit der Kamera eingefangen wurden. Mit "Mondo Cannibale" hat Regisseur Umberto Lenzi sicherlich einen Klassiker gedreht, der aber auch wegen der Tiertötungsszenen, leider kaum gute Kritik wiederfahren durfte.