Der Klassiker des Kannibalenfilms: Mondo Cannibale!
Nun ist er auf DVD erhältlich und für jeden ist es nun nachvollziehbar, wo die Kannibalenwelle her kommt.
Natürlich ist dieser Film kein Shocker wie "Rache der Kannibalen" oder "Nackt und zwerfleischt", trotzdem nimmt er Elemente der berüchtigten Videonasties vorweg.
Bradley ist Fotojournalist und im Urwald unterwegs. Nach einer Rangelei, wobei ein Einheimischer ums Leben kommt, macht er sich auf den Weg in den Dschungel. Hier wird er von einem Eingeborenenstamm gefangen genommen. Erst versucht er zu fliehen, kommt aber nicht weit. Doch mit der Zeit lebt er sich in den Stamm ein und wird auch aufgenommen. Dafür ist die Tochter des Häuptlings nicht unschuldig. Doch hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen, leben noch ein paar Kannibalen, die ab und an ins Dorf kommen, um ein oder zwei Leute zu verspeisen...
Hier liegt der Hase im Kochtopf: denn der Film hat nicht viele Kannibalenszenen und versteht sich eher als Abenteuerfilm im Sinne von "Ein Mann, den sie Pferd nannten" oder "Der mit dem Wolf tanzt".
Umberto Lenzi zeichnet ein Porträit eines Weissen, der in einen Eingeborenenstam aufgenommen wird.
Die großartig angepriesensn "Liebes und Stammenriten" wirken für heutige verhältnisse etwas angestaubt und konnten vielleicht vor 30 Jahren schockieren. Heute ist es eher amüsant.
Einzig - die Tiersnuffszenen mussten mal wieder nicht sein. (Auch wenn man sich vor Augen halten muss, wie viele Tiere für unsere Nahrungskette sterben müssen und dann nie gegessen werden...) Einige Tiere werden getötet und gegessen. Oder dem zuschauer werden blutige Tierkämpfe geboten (na gut - angeblich hat Heinz Sielmann für seine Dokus ausch Tierkämpfe inszeniert...) Im Endeffekt bringen sie die Story nicht weiter.
Und die ist an sich spannend erzählt - das Verhältnis ziwschen Ivan Rassimov und Me Me Lai - entwickelt sich, wo bei man immer den Eindruck hat sie "beschützt" den Fremden. Die Love-Story ist da die logische Konsequenz.
Der Film wird nicht langweilig - Lenzi schafft die Atmo eines Abenteuerfilms - der erst am Ende zum Kannibalenfilm mutiert, als der feindliche Stamm, eindringt und einige Leute frisst. Im Gegensatz zu den "Nachfolgern" wird hier nicht das Hauptaugenmerk gelegt und das macht "Mondo Cannibale" zu einem gelungenen Film.
Lenzi führt seine Zuschauer in den Urwald und zeigt eine Welt jenseits der "Büchen, die Lärm machen"!