Den HighSchool-Abschluß mit einer zünftigen Bootsfahrt feiern wollen 2 Mädels und 4 Burschen - auf der Hinfahrt im Offroader herrscht schon ausgelassene Simmung und man neckt sich gegenseitig, schließlich ist eine lange gemeinsame Zeit nun vorbei. Kitty ist mit Matt zusammen, war jedoch lange Zeit auch der heimliche Schwarm von Johnny, doch das ist alles Vergangenheit, heute wollen die 6 jungen Leute ein wenig die Sau rauslassen. Johnny, der als Einziger den See bereits kennt, wird am Ufer noch von einem alten Mann angesprochen, der ihn vor ungebührlichem Verhalten warnt, doch der schlägt die Warnung in den Wind.
Kaum ist das Boot in der Mitte des Sees, wollen die Mädels eine Runde schwimmen, während die Burschen mitgebrachte Feuerwerkskörper zünden. Allerdings bemerken sie schnell, daß sich im ansonsten menschenleeren See noch etwas befindet: ein riesengroßer, stachelbewehrter Fisch taucht plötzlich in ihrer Nähe auf und hält Kurs auf das Boot. Abwehrversuche mit den Rudern bringen nichts, außer daß diese abbrechen - immerhin gelingt es, mit einem dieser Bruchstücke den Fisch zu harpunieren, doch der kommt immer wieder. Als er eins der Mädels am Arm erwischt, verblutet diese kurz darauf.
Jetzt ist Schluß mit lustig: die restliche Besatzung kommt schnell darauf, daß sie trotz einiger Versuche ohne Ruder kaum mehr ans Ufer kommen - da beschließt die Gruppe, die Leiche ins Wasser zu werfen, um so den Fisch abzulenken. Doch dieses Manöver bringt sie auch kaum voran, und so soll ein weiteres Opfer das Boot (und damit das Paddeln mit den Händen) erleichtern: diesmal wird Johnny auserkoren, da die anderen ihn beschuldigen, von dem Monsterfisch gewußt zu haben, ohne sie zu warnen. Johnny verschwindet schimpfend und fluchend in den Fluten, doch das rettende Ufer ist für die restlichen 4 Bootsfahrer immer noch weit entfernt. Der nackte Überlebenskampf führt zu einem Jeder-gegen-Jeden-Spiel, und bald ist ein weiteres Opfer gewählt, das das bereits leckgeschlagene Boot verlassen muß...
Ein weiteres Tierhorror-Filmchen mit dünner Story und Hauptfokus auf eine Monsterkreatur stellt Larry Fessendens Beneath dar. Obwohl die Situation keineswegs neu ist, der einsame Waldsee sogar eine gut gewählte Location darstellt und der Fisch immerhin nicht am Computer entstanden ist, funktioniert der Streifen nicht wirklich, da sämtliche Darsteller sich nicht nur reichlich unlogisch verhalten, sondern auch aus völlig beliebigen Twens der Kategorie nervig bis unsympathisch bestehen, sodaß deren Schicksal einem komplett am Allerwertesten vorbeigeht.
Lohnenswert erscheint da höchstens eine nähere Betrachtung des Monsterfischs, der erfreulicherweise nicht das erwartete billige CGI-Erzeugnis darstellt, sondern tatsächlich herausmodelliert wurde und sich zumindest anfänglich glaubwürdig durchs Wasser schlängelt. Leider bleibt diese öfter schräg von hinten gefilmte Bewegung dann auch das einzig Positive, denn im Angriffsmodus von vorn hat der Gummifisch nicht nur viel zu große gelbe Augen, sondern reißt sein vom weißen Hai abgeleitetes Maul auch entsprechend gefräßig auf, führt mit seinen wenigen langen, eher an Barten erinnernden Zähnen dann jedoch eher zu einem Kopfschütteln statt zu einer Gänsehaut. Natürlich beißt er irgendwann auch mal ins Boot und entfernt ein halbkreisförmiges Stück des Aufbaus, weiters erfährt man, daß er manche Schwimmer zerreißt, andere dagegen verschmäht (warum auch immer).
Berücksichtigt man den Umstand, daß jemand mit einer harmlosen Armverletzung gleich verblutet (wie das?), der harpunierte Fisch mit seinem Flaggenstock fröhlich weiterschwimmt, das Abstimmen, wer als nächstes von Bord muß, erstaunlich schnell vonstatten geht (immerhin waren die jungen Leute mal Freunde), der nervtötendste von allen, der Bursche mit dem damaligen Top-Gadget, einer GoPro, dem Publikum relativ lange auf die Nerven gehen darf und das schlichte Abwarten im Boot oder gemeinsam zum Ufer schwimmen oder andere, koordinierte Vorgehensweisen gleich gar keine Option für die Bootsfahrer sind, stellt der glubschäugige Monsterfisch noch das bei weitem kleinste Übel in Beneath dar.
Trotz der mißlungenen Filmcharaktäre und deren fragwürdiger Entscheidungen, der beiden nur noch peinlichen Auftritte des alten Mannes und der merkwürdigen "Moral von der Geschichte" kann der Streifen wenigstens streckenweise ein wenig unterhalten. Mit viel gutem Willen inklusive einer Anerkennung für handgemachte Gummifische in einer stimmigen Umgebung sind das gerade noch 4 Punkte.