Review

Krankheitsfilm mit Oscar-Ambition...07.09.2017

Hilary Swank spielt die Pianistin Kate, die an der sehr unschönen degenartiven Krankheit ALS leidet. Wir begleiten sie und ihre unbekümmerte, weil unerfahrene Pflegekraft bis hin zu ihrer Sterbestunde. Der Gatte geht derweil fremd und verschwindet dadurch schon recht schnell von der Leinwand. Somit ist das hier ist ein reiner Frauenfilm, auch wenn es um das Leben mit einer tödlichen Krankheit geht. Als solcher ist der Film für Männer teils schwer zu ertragen.

Andererseits sind diese Filme immer wieder Fingerzeige für das ewige Motto "Carpe Diem" - und dafür, daß man glücklich sein sollte, jeden Tag bewußt und gesund zu Ende bringen zu können. Schwierig finde ich diese Filme aber auch...gerade weil die Rolle des Gatten hier genauso eindimensional angelegt ist wie beim verwandten Still Alice fällt es mir schwer, mich hier einzufühlen. Eher unbeteiligt sieht man dem Geschehen zu, da eh klar ist: das endet nicht gut.

Nun ist Frau Swank eine prima Schaupielerin, die sich in schwierigen Rollen zuhause fühlt, und in Summe ist das auch alles ganz ordentlich gemacht, aber für einen echten Heuler fehlt mir hier einfach die Beziehungsebene. Man sieht jemandem beim Sterben zu...und das ist für abendliche Unterhaltung dann doch durchaus schwere Kost. Wie allgemein bei Filmen rund um kranke Personen, ein sehr spezifisches Untergenre Hollywoods, in dem an auch gerne auf den Oscar schielt...und dennoch: wenn es auf die Zielgrade geht, ist selbst der härteste Mann nicht vor Tränchen gefeit, somit noch 7/10.

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