Fast and Furious 6
Mit dem fünften Teil hatte sich die Reihe als Mainstreamactioner etabliert, also war klar, dass es in diese Richtung würde weiter gehen müssen. Die Reihe wird hier also endgültig zu einem Kollegen der Filme um Ethan Hunt und Co. Das brauchte leider einige Verrenkungen, da den Figuren jede Motivation zum Weitermachen fehlen sollte. Hobbs gibt sein Ziel, Dom hinter Gitter zu bringen, einfach kommentarlos auf, was ein echtes Problem darstellt. Dom war eigentlich über Lettys Tod hinweg, sodass ihre Rückkehr sehr konstruiert wirkt. Brian sollte der Schutz seiner Frau und seines Sohnes über Alles gehen, auch hier ist die Motivation löchrig. Damit ist schon mal klar, dass der Film nicht an den direkten Vorgänger rankommt, der mehr aus einem Guss war. Auch das Finale ist weit weniger gelungen, nicht nur wegen der 250km langen Startbahn, sondern auch, weil die Action nicht mehr ganz so nachvollziehbar ist.
Allerdings ist das immer noch Meckern auf hohem Niveau. Die Action ist immer noch unterhaltsam und man hat sich an die Charaktere gewöhnt, schade, dass wir uns von zwei davon verabschieden müssen. Johnson ist deutlich mehr im Rock-Modus und unterhält im Zusammenspiel mit den anderen, die alle Momente bekommen, um zu zeigen, was sie drauf haben (oder eben nicht). Das man quasi böse Spiegelbilder installiert ist nicht gerade originell, aber eben erprobt. Auch hier hat man wieder schöne Rückgriffe auf die Geschichte der Reihe, die in einer Post-Credit-Szene münden, die wohl nach dem dritten Teil spielt und mit Jason Statham einen neuen Charakter für die fest geplante Fortsetzung in den Mix wirft.
Es zeigen sich erste Ermüdungserscheinungen , aber noch läuft der Motor im immerhin bisher drittbesten Teil der Reihe (nach dem furiosen fünften und dem gelungenen vierten), und macht Lust, dem Team noch mal bei einem Mission Impossible Einsatz zuzuschauen.