iHaveCNit: Fast & Furious 6 (2013)
Wieder mit 2 Jahren Abstand wird uns 2013 der sechste Teil der FF-Reihe serviert. Und dieses Mal dreht die Reihe richtig auf. Man entfernt sich immer mehr von der Essenz des Untergrundrennsports und auch das Gerede um Familienwerte ist nur noch philosophischer Ballast für diesen absoluten, testosteron-geschwängerten Actionfilm, der den Abschied von Justin Lin aus dem Franchise markiert. Don Omar und Tego Calderon sind genauso wenig an Bord wie die ganze Antagonistenseite aus Teil 5, dafür ist der Brite Luke Evans, die MMA-Fighterin Gina Carano, „The Raid“-Star Joe Taslim und ein paar andere Leute auf der Antagonistenseite zu finden – und Michelle Rodriguez steigt hier auch wieder ein.
Kurze Zeit nach Teil 5 ist ein Team aus Terroristen unter der Führung von Owen Shaw dabei, gezielte Anschläge vorzunehmen und dabei Komponenten für eine Waffe zum Blockieren von Kommunikationsmitteln zu stehlen. Luke Hobbs ist mit den Ermittlungen betraut. Da Shaw mit perfekt geplanten Anschlägen auf schnellen Boliden zuschlägt und zufällig auch Letty Ortiz Teil dessen Teams ist, sucht Hobbs Dominic Torretto und sein Team auf, um den Kampf gegen Shaw aufzunehmen.
„Team vs. Team“ ist das grundlegende Motiv, das quasi diesen Film überlagert und auch in gewisser Art etwas Neues für die Reihe darstellt. Im besten Sinne der Kontinuität, die zwar von Film zu Film geplant ist, haben wir hier einen Großteil der Leute aus Teil 5 und auch Teil 4 wieder dabei. Die Actionsequenzen in London, auf der Autobahn und der längsten Flugzeuglandebahn der Filmgeschichte sind richtig cool, aber auch vollkommen „Over-The-Top“ nach dem Motto „Action an – Hirn aus !“ Trotz allem bleibt die Action von ihrer Inszenierung etwas hektisch und unruhig und es ist keine klare Linie erkennbar. Das ist das typische Problem der Reihe, das wir auch hier sehen. Aber die Hauptcharaktere, egal ob auf Protagonisten oder Antagonistenseite mit ihren Konflikten und Hintergründen bedingt durch die zwiespältige Familienphilosophie sind mittlerweile das routinierte Kernstück des Films und mit Luke Evans als Gegner ist für mich einer der besten Antagonisten der ganzen Reihe mit seiner sehr intelligenten und durchtriebenen Art. Mit diesem Teil entfernt sich die Reihe immer weiter von seiner Untergrundrennfahrerszene, auch wenn hier etwas pseudomäßig noch eine Untergrundrennszene in London noch eingebunden wird, um die Herkunft zu wahren. Auch wenn der Soundtrack dieses Mal von Lucas Vidal und nicht wie gewohnt von Brian Tyler ist, fügt sich dieser perfekt in das Bild der Reihe ein.
Ich habe den Film damals an meinem 26. Geburtstag gesehen und finde diesen insgesamt aufgrund seiner Action, der Spannung und der ganzen Prämisse bis heute als zweitbesten Film der Reihe. Und mit diesem Film endet auch leider die Beteiligung von Gal Gadot und Sung Kang – mitunter meine Lieblingsnebencharaktere der Filmreihe.
„Fast & Furious 6“ - Multiple Look – 8/10 Punkte