Beängstigend, spannend, nervenaufreibend - das sind die Attribute, mit denen sich ATTACK OF THE UNDEAD am besten beschreiben lassen.
Im Zuge des ungeheuren Erfolgs der TV-Serie THE WALKING DEAD ziehen entsprechende Merkmale wie "Undead" oder "Walking Death" in den Titeln von Filmen ganz besonders die Aufmerksamkeit von Freunden und Fans der Untoten-Thematik an - und auch wenn die auf dem Cover genannten Verweise zu 28 DAYS LATER und THE CRAZIES durchaus berechtigt sind, so sollte man hier etwas Abstand zu den anvisierten Großproduktionen nehmen und EMERGENCY OF THE STATE (so der Originaltitel dieser Low Budget-Produktion) als eigenständigen Film betrachten, der trotz seines niedrigen Budgets wie kaum ein anderer Film dieser Preisklasse in allen Punkten besticht und überzeugt!
Ein Unfall in einer chemischen Waffenfabrik ist der Anfang allen Übels und setzt einen Kampfstoff frei, der weite Teile der Bevölkerung einer US-amerikanischen Kleinstadt in rastlose Killer verwandelt, die Jagd auf ihre Mitmenschen machen und diese auffressen. Das Militär wird eingesetzt um Herr der aussichtslosen Lage zu werden, und die Überlebenden, die versuchen, die Sicherheitszone zu durchbrechen, werden gnadenlos erschossen um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
Vor diesem Hintergrund verliert der frisch verlobte Jim seine Freundin und schließt sich einer kleinen Gruppe von Überlebenden an, die sich in einer riesigen Lagerhalle verbarrikadiert haben und von dort aus auf Hilfe warten, während das Anwesen von den tollwütigen Bestien belauert wird...
Das Szenario und die Ausgangssituation erinnert natürlich an THE WALKING DEAD und auch die Inszenierung wirkt wie eine Doppelfolge der beliebten und erfolgreichen Serie - sprich: hier geht es nicht ausschließlich um Splatter, sondern vielmehr wird auch auf die Ausarbeitung der wenigen Charaktere besonderen Wert gelegt. Der Drama-Anteil nimmt einen besonders hohen Stellenwert ein ohne dabei in belanglose Seifenopern-Stereotypen zu verfallen - was aber auch den besonderen Reiz von ATTACK OF THE DEAD ausmacht, denn der Film ist mit überaus natürlichen und vor allem sympathischen und überzeugenden Darstellern besetzt, mit denen man sich identifizieren und mitfiebern kann.
Die Inszenierung von Autor und Regisseur Turner Clay überzeugt durchgehend auf ganzer Linie - wobei der Plot clever auf verschiedenen Zeitebenen erzählt und Hintergründe mit Hilfe von Rückblenden oder eingebauten Nachrichtenberichten erklärt und erläutert werden.
Der Splatteranteil ist sparsam dosiert, dafür dominieren viel mehr subtile Spannungs- und nervenaufreibende Schockmomente - so dass sich blutige Sequenzen und Thrill die Waage halten und ATTACK OF THE UNDEAD zu einem herausragenden Genrebeitrag machen, der auf beiden Seiten der Waagschale überzeugen kann.
Die Maskeneffekte passen sich dem durchweg hohen Niveau des Films an, ebenso wie der vielseitige Soundtrack und das Sounddesign - alles zusammen harmoniert perfekt und sorgt auf ganzer Linie für eine beklemmende und bedrückende Atmosphäre.
Fazit: ATTACK OF THE DEAD ist ein Geheimtipp für Fans von Zombiefilmen und THE WALKING DEAD. Er erreicht mit einem Minimum an Budget und ausgezeichneten Darstellern ein Maximum an Spannung und Unterhaltungswert. Sicherlich ein eher ruhiger Vertreter seiner Art, der aber durchgehend zu unterhalten weiß und den Zuschauer vom Anfang bis zum spannenden Finale fesselt!
7,5/10