Eigentlich stehe ich ja auf Found-Footage-Streifen bzw. Mocumentaries, daher war ich auch sehr gespannt, als sich Mr. Jones in den ersten 2 Minuten als solcher entpuppte.
Schnell nochmal den Klappentext lesen (sinngemäß zusammengefasst):
"Scott und Penny begeben sich in die Abgeschiedenheit einer Waldhütte um Inspiration für ihre Vorhaben (Fotografie/Dokumentarfilm) zu finden und gleichzeitig ihre bröckelnde Beziehung wiederzubleben. Am 52. Tag beginnen merkwürdige Ereignisse, rund um den kultigen Einsiedler Mr. Jones, der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt, ihren Lauf zu nehmen."
Also...Licht aus, Chips raus, Cherry-Coke raus, der Grusel kann kommen.
Und ich wartete und wartete..und wartete und wartete, und zwischen der ersten und der zweiten Tüte Chips wurde mir dann klar:
Da kommt nichts mehr!
Wie für das Genre üblich, wird die Geschichte aus der ICH-Perspektive erzählt (wobei im weiteren Verlauf auch 3rd-Person Elemente einfliessen), teilweise hält die Kamera aber auch Selfie-like im Portrait-Stil drauf.
Vielleicht war das als nettes, neues Stilelement gedacht, funktioniert bei den jungen Schauspielern Jon Foster und Sarah Jones leider nicht, denn sämtliche Emotionen bringen die Beiden einfach nicht rüber.
Das war dann eigentlich auch schon das Einzige, was es an "Neuem" in diesem Film zu sehen gibt, außer der langen Sequenz, in der Traum & Realität für Scott verschwimmen, als wäre er auf einem schlechten LSD-Trip.
Ansonsten nutzt der Regisseur-Neuling Karl Mueller alle bekannten Elemente des Genres. Nahe, geheimnisvolle Flüsterstimmen, entfernte Geräusche und Schreie, absolute Stille gefolgt von brachialen Soundschocks, indoor und outdoor.
Aber leider nur wahllos und lieblos aneinander geklebt, ohne strukturellen oder gezielten Aufbau einer bestimmten Atmosphäre.
Die Auflösung hat dann ein bisschen etwas vom Ende Carpenters legendärem "Prince of Darkness", aber wie Mueller storymäßg dorthin gestolpert ist, weiß er vermutlich selbst nicht mehr, denn bis dahin wirkt die zu Grunde liegende Story sehr holprig, sprunghaft und unausgegoren und ist keinesfalls von Anfang bis Ende zielgerichtet!
Kein schlechter Genre-Vertreter, aber definitiv unterdurchschnittlich und für manchen Genre-Fan eventuell eine herbe Enttäuschung!
Er reicht für nen Donnerstag-Abend, ist kein Montag-Abend-Film....aber auch keinesfalls für nen Freitag-Abend oder Samstag-Abend geeignet!
4 Punkte.