Es ist schon verblüffend, was für ein Stuss heutzutage so alles die Kinobühne betreten darf. Offenbar ist es mit dem Titel einer Kult-TV-Serie aus den 70ern, inhaltlichem Dünnschiss und einigen großen Namen getan, um die Zuschauer in die Kinos zu locken. Der Erfolg war 2000 zumindest da, sodass eine Fortsetzung folgte und die Filmwelt mit noch einem ähnlichen Trashwerk beglückt wurde.
Schon der Beginn des Kino-Remakes gibt hier klar die Route an: Völlig überdreht und unrealistisch und dazu noch eine schlechte CGI-Explosion. Gut, dass nun das Drehbuch absolut trivial und sinnfrei daherkommt und eigentlich sowieso niemanden interessiert, hat jeder erkannt, aber warum findet sich beinahe jeder damit auch so unbekümmert ab? Anspruch sucht man also vergebens, stattdessen bekommt man drei ständig posierende, selten lustige, aber stets verspielte Hauptdarstellerinnen geboten, deren bester Freund in Actionszenen das Drahtseil wurde. In viele Kostüme dürfen sie schlüpfen, Ärsche und Ausschnitte in die Kamera halten und sich wahrlich nach Herzenslust austoben - das war's dann aber auch schon mit Diaz und Co. An andere populäre Namen wie Bill Murray, Sam Rockwell, Matt LeBlanc, Luke Wilson oder Tom Green werden ebenfalls keine schauspielerischen Anforderungen gestellt, immerhin findet durch sie aber noch eine kleine Aufwertung statt.
Joseph McGinty Nichols Inszenierung schließlich beinhaltet zwar technisch einige Hoffnungsschimmer, so ist die Kameraarbeit durchaus gut, jedoch ist sein Film optisch irgendwie nur ein überlanges, schrilles Musikvideo. In Actionszenen stimmt die Choreographie, dafür gibt es aber auch für einen Nicht-"Matrix"-Film Bullet Time bis zum Erbrechen und im Minutentakt aneinander geklebte Musikstücke.
"3 Engel für Charlie" ist letztendlich unverfälschter, schwer zu ertragender Mainstream in Reinkultur: Sehr bunt, sehr banal und sehr unseriös. Nicht mehr als nur bedingt unterhaltsamer Hochglanz-Schwachsinn.