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Nach einem Sprengstoffanschlag auf ein als Archiv getarntes Waffenlabor in London kommt die Führungsriege der Sternenflotte für eine Krisensitzung im Hauptquartier in San Francisco zusammen. Dieses Treffen wird von dem Terroristen John Harrison "Khan" (Benedict Cumberbatch) attackiert, bei dem die meisten hochrangigen Teilnehmer sterben. Kirk gelingt es, den Übergriff zu stoppen, doch Harrison kann rechtzeitig flüchten. Obwohl Kirk sowie Spock kurz zuvor wegen Regelverstoßes ihrer Ämter enthoben wurden, bekommt Kirk das Kommando über die Enterprise zurück und setzt Spock sofort wieder als ersten Offizier ein. Auch der Rest seiner Crew, bestehend aus Nyota Uhura (Zoe Saldana), Pille (Karl Urban), Chekov (Anton Yelchin) Sulu (John Cho) und Scotty (Simon Pegg), stellt sich dem skrupellosen Gegner mit ihren individuellen Fähigkeiten entgegen. Dieser verfolgt einen dunklen Plan: Er hat eine alte Rechnung zu begleichen und dafür ist ihm jedes Mittel recht.


Vier Jahre hat es gedauert, bevor J.J Abrams der filmischen Neuauflage von "Star Trek" 2013 einen Nachfolger präsentierte und wie man schon vermuten konnte, schlägt auch die zweite Geschichte in die gleiche Kerbe wie der Vorgänger. Die Zeiten der wissenschaftlichen Aspekte und somit eigentlich der Grundgedanke der Serie ist nur noch sehr spärlich vorhanden, denn in der heutigen Zeit wird der Schwerpunkt ganz eindeutig auf ein actionreiches SCI/FI Abenteuer gelegt. Das mag nicht jedem Fan wirklich schmecken, doch für die alte und aus heutiger Sicht eher unspektakuläre Erzählweise hat man ja schließlich die Original Serie sowie deren vier Ableger, aber auch die zehn ersten Verfilmungen. Ich behaupte dies ganz eindeutig aus der Sicht eines Fans und bin ehrlich gesagt selbst ein wenig überrascht darüber wie gut die Neuauflagen funktionieren. Abrams ist es nahezu perfekt gelungen, eine äußerst interessante Geschichte mit einem echten Action Feuerwerk zu verbinden und dabei dennoch genügend Wert auf eine gute Beleuchtung der wichtigsten Charaktere zu legen, wobei in vorliegendem Fall insbesondere das Verhältnis zwischen Kirk und Spock im Vordergrund steht.

Die dabei vorgenommenen Änderungen bei beiden Figuren kommen der Sache meiner persönlichen Meinung nach sehr zu Gute und sorgen gleichzeitig für eine Menge an frischem Wind. So stellt sich immer mehr heraus was im Vorgänger schon recht intensiv angedeutet wurde, Kirk ist nicht mehr der besonnende Captain der Enterprise, sondern vielmehr ein manchmal sehr wilder Draufgänger der auch gern einmal gegen die Regeln verstößt. Spock hingegen wird menschlicher dargestellt wie je zuvor und gerade dieser Aspekt ist in meinen Augen eine äußerst willkommene Abwechslung, da seine analytischen Fähigkeiten dennoch erhalten bleiben. OK, jeder mag das anders sehen, doch sollte man sich auch dem Neuen öffnen und den vorliegenden Film ganz einfach genießen, denn an Kurzweil und Unterhaltungswert ist auch "Star Trek: Into Darkness" nur schwerlich zu überbieten.

In diesen Punkten hat sich Abrams fast selbst übertroffen und offeriert dabei ein wahres Spektakel, das aber dennoch zu keiner Zeit hoffnungslos überladen erscheint. Die vorhandene Spannungsschraube wird kontinuierlich immer straffer angezogen und auch das Tempo der Erzählung wird Stück für Stück gesteigert, so das man die dadurch entstehenden Veränderungen als Zuschauer förmlich spüren kann. Sicherlich ist das nicht jedermanns Sache und manch einer mag sogar behaupten, das die neuen Verfilmungen fast gar nichts mehr mit der Grundidee Roddenberry's zu tun haben. Teilweise trifft das auch zu, aber dennoch erscheinen die neuen Werke wie eine absolute Frischzellenkur , die das Star Trek Universum durchaus bereichern. Grandiose Effekte, gut agierende Schauspieler, spannende Storys und jede Menge Action sind nun einmal die Zutaten, die in der heutigen Zeit absolut angebracht sind. Natürlich wirken die Filme dabei stellenweise wie pompöse Blockbuster, hinterlassen jedoch keinesfalls den üblichen Mainstream Einschlag, wie es beispielsweise bei Werken wie "Transformers" oder auch "Pacific Rim" der Fall ist. Denn auch wenn hier wesentliche Merkmale der alten Filme und Serien etwas verkümmert sind, so ist die unverwechselbare Star Trek note doch jederzeit zu verspüren.

Mittlerweile geht es nun einmal spektakulärer zur Sache und ich finde nicht unbedingt, das es sich dabei um einen negativ zu bewertenden Aspekt handelt. Wie schon mit "Star Trek" (2009) präsentiert sich auch hier ein grandioser SCI/FI Film, der in neuem Gewand und mit viel frischem Blut ganz hervorragend in das gigantisch Star Trek Universum hineinpasst. Lediglich das Hauptaugenmerk wurde merklich verlagert, denn anstatt den wissenschaftlichen Gesichtspunkten steht nun die spektakuläre Umsetzung herausragender Action Sequenzen im Vordergrund. Natürlich muss jeder selbst entscheiden, welche Variante der "Enterprise" ihm mehr zusagt, aber auf jeden Fall sollte man sich den neuen Welten öffnen, die von der neuen (alten) Crew beschritten werden. Wie dem auch sei, bei der vorliegenden Qualität kann man nur hoffen, das mit "Star Trek: Into Darkness" noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, denn weitere Abenteuer von Kirk und Konsorten wären definitiv zu begrüßen.


Fazit:


Ich persönlich liebe im Prinzip alles, was irgendwie mit Star Trek in Verbindung steht und die Neuverfilmungen stellen eine zeitgemäße Auffrischung eines SCI/FI Abenteuers dar, das vor nunmehr einem halben Jahrhundert seinen Anfang hatte. Abrams ist zudem genau der richtige Regisseur, um dem Franchise mit diversen Änderungen neues Leben einzuhauchen und einen so in neue Galaxien zu führen, die zuvor noch kein Mensch gesehen hat.


9/10

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