Review

Der Neuauflage von Star Trek standen am Anfang viele, sowie
ich auch, kritisch gegenüber. Allerdings wurde ich positiv überrascht. Nun folgt also Teil 2 im Alternativuniversum.

Gleich zu Beginn geht es mit geballter Action los. Abrams ließ sich da schon bei der Anfangsszene im ersten Teil nicht lumpen. Auf einem unentwickelten Planeten versucht die Crew der Enterprise unter Einsatz ihres Lebens die indigene Bevölkerung vor einem drohenden Vulkanausbruch zu schützen. Der Plan läuft aber aus den Fugen und Spock sitzt im inneren des Vulkans fest. Weil Kirk ihn nicht zurück lassen will, entscheidet er sich gegen dessen Willen und die oberste Direktive zu handeln, indem er das Schiff der eingeborenen Bevölkerung bei der Rettung zu erkennen gibt. Spock erstattet natürlich pflichtbewusst Bericht über den Vorfall. Das Oberkommando ist, wie zu erwarten war, gar nicht erfreut und entzieht Kirk das Kommando über die Enterprise. Die beiden Protagonisten geraten aneinander und die Freundschaft droht zu zerbrechen. Nach einem Bombenanschlag nimmt Admiral Pike seinen Protegé mit zu einer Krisensitzung, als diese unerwartet Ziel eines weiteren Anschlags wird, ist Kirk einer der wenigen Überlebenden und bekommt den Auftrag mit der Enterprise den ominösen Attentäter namens Khan mittels Spezialtorpedos den Garaus zu machen und deckt dabei eine ungeheures Komplott auf…

Der Bruch zwischen Spock und Kirk, Uhura die sich von ihrem Freund vernachlässigt fühlt, ein sauer davon gehender Scotty, ein Tribble auf dem Seziertisch von Pille und Erzfeind Khan. Ein hervorragender Film scheint vom Plot her sicher zu sein. Leider macht der Streifen dann vieles falsch. Erzähltechnisch ist er sehr anstrengend. Der Film hangelt sich von Action über Drama zu Action und wieder zurück. Nebenher wird die Story, die noch eine Spur mehr Twists und Überraschungen vertragen hätte, abgespult. Gerade dieses von Vollgas auf Schneckentempo abbremsen, das in vielen Szenen stattfindet, ist äußerst unangenehm beim Schauen. Außerdem ist der Film viel zu sehr auf Spock und Kirk zentriert, es gibt nur wenig Geschehen außerhalb der beiden Hauptdarsteller. Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall die gute Szenerie und der ein oder andere knackige Oneliner. Dort wurde sich viel Mühe gegeben.

Was mir allerdings wirklich bitter aufgestoßen ist, sind die Intentionen des Antagonisten. Diese werden zu keiner Zeit wirklich schlüssig aufgeklärt. Ich jedenfalls kann –ohne jetzt unnötig zu spoilern- nicht nachvollziehen, warum jemand seine Hände mit so viel unschuldigem Blut beflecken will, nur um seinen bis dahin unbescholtenen Ruf zu wahren. Ebenso ärgerlich sind die unangenehm oft auffallenden Logikfehler. Hier ist zum Beispiel zu nennen, dass sie am Anfang ohne jegliche Not die Enterprise im Meer versenken (hierzu würde mir jetzt ein großartiger Dialog zwischen Professor Farnsworth und Fry über Druckverhältnisse aus der Futurama-Folge „Tief im Süden“ einfallen), oder etwa die Anschlagsszene im Oberkommando: nur ein einfacher Szenenwechsel zu irgendwelchen Offizieren, die verzweifelt versuchen zu Beamen, aber dieses aufgrund eines Störfeldes nicht möglich ist, und alles wäre gut gewesen. Oder etwa noch ein Föderationsraumschiff, das der Scimitar aus Nemesis hätte gefährlich werden können, sowie eine auf Angriffe scheinbar völlig unvorbereitete Erde. Solche Dinge ziehen sich leider durch die ganze Filmlänge.

Somit schafft es Star Trek- Into Darkness nicht das abzuliefern, was eigentlich –auch vom darstellerisch gezeigten- hätte drin sein können. Ich gebe hier auch weniger Abrams die Schuld, als vielmehr den Drehbuchautoren (meine persönliche Vermutung wäre, dass Damon Lindelof nach Prometheus noch einen guten Streifen zersägt hat. Mal sehen, was aus „World War Z“ wird). Was bleibt ist ein guter Sci-Fi-Action für die große Leinwand, der sich mit seinem Budget eindeutig unter Wert verkauft.

Dafür gibt’s dann immerhin 6 Punkte.

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