Mit der anfänglichen Monsterszene fühlt man sich sofort an längst vergangene Enterprise Zeiten erinnert. Aber den Rückwärtsgang hat STAR TREK INTO DARKNESS wirklich nicht eingelegt. Besonders die ironisch geprägte Locker- und Verspieltheit und ein wiederentdecktes Star Trek Familienfeeling prägt dieses zweite Reboot. Aus Platzgründen gibt es hier keine ausgiebigen Vergleiche mit den alten STAR TREK Franchises. Die ewigen Vergleiche und die Rückschauen bringen nicht weiter.
Die Zukunft erreicht man mit dem Blick nach vorn. Wer es noch nicht weiss: STAR TREK INTO DARKNESS ist die Fortsetzung des Reboots von STAR TREK mit Chris Pine als jungen Captain Kirk und Zachary Quinto als Mr. Spock. Der Film besticht neben dieser stetigen Schlagfertigkeit auch durch gewaltige Bilderwelten und eine sehr gut gelungene Düsterheit in diversen Phasen. Visuell sind besonders die Bilder im letzten Filmdrittel kaum zu toppen. Zusätzlich gibt auch leicht philosophische Anklänge die auch zuvor das Salz in Serie waren auch wenn dies nicht ganz an die Picard-Phase heranreicht.
Die Bösewichte sind ebenbürtig und bestens gelungen. Genauso wie die CGI-Qualität die klar auf Topniveau und Augenhöhe mit THE AVENGERS und ähnlich Referenzen liegt. Visuell wurde extrem viel Aufwand getrieben und das sieht man STAR TREK INTO DARKNESS an. Aufgrund der guten Dramaturgie ist man von der ersten Minute an im Geschehen. Keine Minute ist langweilig und fast am stärksten sind die diversen Verbindungslinien zu vorherigen Teilen und es gibt auch alte Bekannte. Damit sind nicht nur die Klingonen gemeint.
Mit anderen Worten: STAR TREK INTO DARKNESS ist eine deutliche Steigerung zum Vorgänger gelungen und ein Pflichtprogramm für Reboot-tolerante Trekkies und eine Empfehlung für alle Science-Fiction bzw. Weltraumabenteuer Fans. Die Charaktere sind weitaus tiefer ausgeführt als im Vorgänger und es herrscht eine eingeschworene Gemeinschaft in der Crew vor. Das Team, Vertrauen und die Gemeinschaft stehen im Mittelpunkt. Die Metapher der Mannschaft als Familie wird ein paar Mal von verschiedenen Crewmitgliedern und auch ganz am Ende beschworen. Jeder wäre bereit für den anderen zu sterben.
Insbesondere Spock und Kirk sind ganz dicke Buddies und manche Szenen zwischen den Beiden tragen fast homoerotische Züge. Ich habe Männer bei einer Szene bei STAR TREK INTO DARKNESS weinen sehen. Spock ist sowieso kurz davor Kirk den Rang als primäre Hauptfigur streitig zu machen, dies stört aber nicht im Geringsten. Man könnte noch weitere Besonderheiten und weiterführende Charaktereigenschaften insbesondere bei Spock erwähnen, aber aus Spoilergründen werden diese vermieden.
Wurde beim vorherigen Teil noch viel über Sinn und Zweck der Transformation zum Star Trek Reload diskutiert, sollte diese müßige Rückschau vielleicht etwas nachlassen. Dieses Team wird die Zukunft sein und es kann kein Zurück geben. Vielleicht ein paar Cameos wie zuvor oder zarte Verbindungslinien zu vorherigen Stories. Und auch Leonard Nimoy und William Shatner leben leider nicht ewig….
7,5/10 Tribbles....äh,....Punkten