Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 23.11.2013

Es ist nicht schwer, aber immerhin: Die komplette Transformers-Trilogie wird mit einem Handschlag in die Schranken verwiesen. Zwar ist Michael Bay weiterhin die Referenz, was detailverliebte Computereffekte bis in die Mikroebene hinein angeht, denn "Pacific Rim" wirkt in dieser Hinsicht teilweise etwas grobschlächtig; insbesondere die nicht ganz unwichtigen Wassereffekte gibt es in dieser Qualität auch schon in so mancher Zwischensequenz eines Videospiels, und die blau leuchtenden Innereien der Kaiju tragen auch eher dazu bei, dass man auf der Leinwand grelles Chaos erlebt anstatt penibel geplante Zertrümmerungssequenzen.

Worauf es aber ankommt, da schöpft Del Toro aus dem Vollen. Der Essenz eines klassischen Monsterfilms kommt er unglaublich nah, weil unnötiger Handlungsballast vermieden wird und sich der gesamte Film ausschließlich über seine Methodik definiert: Das zyklische Auftauchen der Monster, das Studieren dieser Monster und ihrer Angriffswellen, das Entwickeln und schlussendlich Umsetzen der Verteidigungsmethoden mit der Zutat X, dem "Drift", der militärisches Taktieren auf dem Schlachtfeld umweglos mit Zwischenmenschlichem verknüpft.

Hier arbeitet Del Toro strukturiert, mit Bedacht, sammelt seine Kräfte in einem ruhigeren Mittelteil, den er vor allem mit einer Traumsequenz belebt, die den märchenhaften Charakter vieler seiner Arbeiten ebenso verrät wie einige der Sets (China-Viertel!). Natürlich bewegt er sich immer auf sicherem Feld, wagt nie Neues, zeigt der Konkurrenz aber auch gerade dadurch, wo der Hammer hängt und beweist nebenbei sogar noch viel Herz und Verständnis für die Klassiker (allen voran natürlich die "Godzilla"-Variationen, in denen es gegen Roboter-Gegner anging). Der Humor (vorgetragen insbesondere durch die beiden Wissenschaftler sowie durch Ron Perlman) ist zwar schräg, jedoch nie so albern wie bei Bay. Und Hunnam ist in der Hauptrolle zwar blass wie ein Brie, aber irgendwie hat man das Gefühl, all die Blockbuster-typischen Schwächen unterstützten nur das Essenzielle, das Del Toro so konturenstark herausarbeitet.

*weitere Informationen: siehe Profil

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