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Nach dem hervorragenden Hellboy 2 war für den geneigten Fan der nächste Film von Guillermo del Toro sozusagen Pflichtprogramm. Selbst dann, wenn darin Riesenroboter gegen haushohe, außerirdische Echsen Faustkämpfe austragen sollten. Die Skepsis, die man solch einem Plot zu Recht entgegenbringt, hält sich durch das Vertrauen, dass sich der Regisseur durch seine bisherigen Filme erarbeiten konnte die Waage.

Mit Überraschungen braucht man nun trotz des klangvollen namens des Regisseurs nicht rechnen. Man kriegt genau das zusehen, was der Story-Halbsatz verspricht. Roboter (Jaeger), die Riesenechsen (Kaiju) auf die Schnauze hauen, bzw. umgekehrt. Diesem Film nun aber seine folgerichtigen wie unumgänglichen Logiklöcher und abstrusen Momente vorzuwerfen, würde bloß das fehlende Verständnis des Kritikers bzgl. des Genres offenlegen. Denn Pacific Rim ist vor allem eine riesige Huldigung des japanischen Monsterfilms (Godzilla, Gamera, Mothra, etc) und eigentlich sogar mehr. Del Toro begnügt sich eben nicht nur damit, am laufenden Meter Anspielungen zu machen, er wollte mit seinem Film vielmehr selbst einen waschechten Vertreter des Genres abliefern. Alleine dieser Umstand macht Pacific Rim sympathischer als etwa Emmerichs Version von Godzilla oder Bay’s Transformers-Reihe, die jedwede kulturelle Abstammung ihrer Kolosse nicht nur ignorierten, sondern durch penetrante Amerikanisierung sogar noch negierten.
 
Auch wenn der Vergleich mit solch filmischem Bodensatz deutlich zugunsten Pacific Rim ausgeht (was nun hoffentlich keine großen Anstrengungen benötigt), vieles lässt auch ihn unrühmlich aussehen. Denn trotz des starken Fokus auf gigantomanische Action, will nur wenig wirklich staunenswert bleiben. Vor allem in der zweiten Hälfte des Filmes, setzt trotz reihenweise eingestürzter Gebäude nur noch Ermüdung ein. Zu allem Überfluss präsentieren sich nahezu alle Kämpfe im immer gleichen nächtlich verregneten, bläulich pampigen Look. Ikonenhafte oder zumindest memorable Momente, wie etwa die kleine Mako, die sich im zerstörten Tokyo, vor einem der Monster versteckt, oder die Einführung in den Kaiju-Schwarzmarkt bleiben seltene Ausnahmen in dieser laut scheppernden, aber belanglos monotonen Materialschlacht.

Man kann dennoch auch als del Toro-Fan beruhigt sein. Die Ansätze für einen gelungenen Fantasystreifen sind durchaus noch zu verorten und wirklich viel hätte gar nicht gefehlt. Pointiertere, prägnantere Actionszenen und etwas mehr Abwechslungsreichtum bei den Sets und… .Tja, wenn und wäre macht noch keinen guten Film.       

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