Transformers vs. Godzilla vs. Neon Genesis Evangelion!
Mit Guillermo Del Toros neusten Regiewerk und bislang wohl hochbudgetiersten in dessen ganzer Regiekarriere bisher, haben sich viele mehr oder minder schwergetan und bringen frenetische Vergleiche mit Michael Bay´s Zerstörungsorgien oder referieren gar frei von einem Abklatsch einer gewissen Popkultur aus Fernost mit all ihren kultigen Monsterfilmen (Kaiju Eigas) und Animes.
Dabei hat Del Toro aus diesem Potpourri diverser Einflüsse einen Film gebastelt, der sich anders wie die "Transformers" nicht in einer seelenlosen Bombastactionorgie mit flachen anzüglichen Witzen verliert, sondern einen gar düsteren, martialischen und ernsten Grundton anschlägt und dennoch das Kind im Manne oder allen virtuos anspricht.
Die Story von den Attacken Wolkenkratzen hoher Megamonsteraliens namens Kaijus, die aus einem Dimensionsriss, dem Antiverse (bei "Riddick - Chroniken eines Kriegers" war es das Underverse) dem Pazifik empor steigen und alles zu Klump schlagen, kloppen und zertreten und dann von gigantischen Mechs den "Jaegern" ebenfalls die Hucke vollbekommen, sprüht geradezu nur so vor Esprit und einem extrem hohen Funfaktor.
Dazu trägt sicherlich auch der sehr namhafte Cast bei der sich aus Charlie Hunnam ("Cold Blood" und "Sons of Anarchy"), Idris Elba ("Prometheus" und "Luther"), Rinko Kikeuchi, Ron Perlman (Hunnams Stiefvater in "Sons of Anarchy" und Stammschauspieler von Del Toro), Charlie Day ("Kill the Boss"), Clifton Collins Jr. ("Crank 2" und "Star Trek X") sowie Burn Gorman ("The Dark Knight Rises") und einigen anderen zusammen. Dabei sorgen freilich einige der Nebenfiguren für recht skurrile, aber auch schrullige Momente, die allerdings nie zu flach im Gegensatz zu Bay´s comichaften Sidekicks aus "Transformers 3". Weniger ist bekanntlich mehr und somit bekommt ein ausgewogenes Klientel geboten, wobei sich Gorman und Day als frotzelnde Biologen die Dialogen zu schieben und für das ein oder andere schmunzeln sorgen. Allein solche Namen wie Hannibal Chau oder Tendo Choi suggerien schon einem leicht Anime - wirkenden Slang und das verstärkt sich auch im Laufe der gut 131 Min. Film, die allerdings nie zu lang sind.
Konteragiert wird das Figuren - Refugium, durch die Symbiosen der Piloten mit ihrem Jaeger, was nicht nur für ordentlich Krawall sorgt, sondern auch den jeweiligen Partner quasi teils negative Erinnerungen miterleben läßt, die sich auch kontraproduktiv auf die Einsätze gegen die Megamonster auswirken können und dem Film letztlich dazu verhelfen, nicht in einer seelenlosen, hübsch gefilmten Materialschlacht zu enden. Wobei man hin und wieder doch mal in einigen Kämpfen aufgrund von Nacht und mehreren Mechs leicht den Überblick verlieren könnte. Allerdings kann man sich auch in dem Detailreichtum mit dem halt die Mechs und insbesondere die Kaiju gestaltet sind, verlieren. H.P. Lovecraft läßt grüßen und Del Toro zeigt einmal mehr sein Fabile für bizarre Kreaturen und läßt von den Effekten her, einem wahren Augenschmaus servieren, der alles andere, was man bislang in diesem Jahr an Effekspektakeln sah, locker alt aussehen.
Neben dem rockigen Soundtrack von Ramin Djawadi wissen auch die Kulissen ob Klassisch gebaut oder reines CGI zu überzeugen und verschmelzen zu einem Monsterfilm was durchaus als Hommage an "Godzilla", "Gamera" und Co. durchgehen könnte und den bisherigen Höhepunkt in Sachen Trivialunterhaltung bzw. Monsterfilm seit Jahren bildet und die Messlatte sehr hochlegt und insbesondere für den neuen Reboot von "Godzi", der schon jetzt gewisse Erwartungshaltungen schürt!
Fazit: Düster, Martialisch, Rockig, Spaßig und Effektvoller sah
man in diesem Jahr die Welt nicht untergehen und das
durch die Hand gigantischer Monstren die ordentlich
Saures bekommen. Abgerundet wird der dystopische
Monster - Mech - Brawl durch einen sympathischen und
souverän spielenden Cast, der genung Emotionen in
die an sich dünne Handlung mitbringt.
10 von 10